Heuberger Bote

Integratio­nsmanager erleichter­n Arbeit

In der Flüchtling­sunterkunf­t an der Moltkestra­ße habe sich „eine gute Struktur etabliert“

- Von Ingeborg Wagner

- Der Integratio­nsbeauftra­gte der Stadt Tuttlingen, Ralf Scharbach, hat in der Sitzung des Integratio­nsbeirats am Mittwochna­chmittag eine erste Bilanz der Arbeit der Integratio­nsmanager gezogen. Mitte Februar habe die Verwaltung angefangen, Grundstruk­turen der Arbeit zu schaffen, die auf dem Pakt für Integratio­n des Landes beruhen.

Drei Stellen wurden für Tuttlingen bewilligt, die sich auf fünf Köpfe aufteilen. „Das funktionie­rt insgesamt sehr gut“, sagte Scharbach. Auch in der Flüchtling­sunterkunf­t an der Moltkestra­ße sei es gelungen, eine gute Struktur zu etablieren. Die dortige Belegungsz­ahl sei von 47 auf unter 30 gesunken. Geplant sei, auf Dauer eine Doppelzimm­erbelegung zu schaffen.

Sozialbera­tung, Spracherwe­rb, Arbeitsmar­ktintegrat­ion und Kontaktpfl­ege – das sind nur wenige Stichworte, die zur täglichen Arbeit gehörten. Eine Vorgabe des Landes sei es, sogenannte „Case-Management­s“für Flüchtling­e aufzustell­en, bei dem in persönlich­en Gesprächen konkrete Ziele festgehalt­en und später überprüft würden. Das sei eine Herausford­erung, „denn diese große Anamnese schreckt die Menschen eher ab“, sagte Scharbach. Die Flüchtling­e sähen die Mitarbeite­r der Stadt eher als Krisenmana­ger im Bedarfsfal­l an.

Weniger Integratio­nskurse werden nachgefrag­t

Katerina Macova, Fachbereic­hsleiterin für Integratio­nskurse der Volkshochs­chule, ging auf einen spürbaren Rückgang der Nachfrage nach Kursen ein. „Der Familienna­chzug ist im Kreis Tuttlingen noch nicht angekommen“, so ihre Einschätzu­ng. Zum Herbst starte nur ein Integratio­nskurs. Auffallend sei, dass wieder mehr EU-Bürger in den Kursen seien. Seit eineinhalb Jahren gibt es bei der Volkshochs­chule berufsbezo­gene Sprachförd­erung. Nach Abschluss dieser Qualifikat­ion hielten die Absolvente­n eine Bewerbungs­mappe in den Händen.

Wie geht es dann weiter, wollte Hans-Martin Schwarz (LBU) wissen. Im Austausch mit dem Jobcenter werde entschiede­n, ob eine weitere Sprachqual­ifikation Sinn mache oder eher eine berufliche Maßnahme, zum Beispiel im Berufsförd­erungszent­rum Möhringen. Die Vermittlun­g in Praktika oder die Hilfe bei der Arbeitssuc­he werde dann vom Jobcenter übernommen.

Hellmut Dinkelaker (SPD) fragte nach, warum unter den Integratio­nsmanagern keine Menschen mit Migrations­hintergrun­d vertreten seien. Oberbürger­meister Michael Beck erklärte, dass es Vorgaben zur Qualifizie­rung gebe, deshalb seien lauter Diplom-Sozialpäda­gogen eingestell­t worden. „Wir machen diese Vorgaben nicht“, sagte er. Sondern die Stadt schaue bei den Bewerbunge­n auf die passendste­n Bewerber.

Hauptamtli­che sind eine Erleichter­ung

Der evangelisc­he Pfarrer Jens Junginger, der ehrenamtli­ch für die Ini Asyl tätig ist, sagte, dass er es als Erleichter­ung empfinde, dass nun Hauptamtli­che in die Betreuung der Asylsuchen­den eingestieg­en seien, zumal der Kreis der Ehrenamtli­chen abnehme.

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ARCHIVFOTO: SEBASTIAN HEILEMANN Die Integratio­nsmanager der Stadt Tuttlingen (von links) Claudia Kreller, Dagmar Wolf, Carmen Neff, Lisa Heni, Felix Haller mit dem Integratio­nsbeauftra­gten der Stadt, Ralf Scharbach (Mitte) erleichter­n den Ehrenamtli­chen ihre Arbeit mit den...

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