Musizieren auf historischen Instrumenten
Das Freiburger Barockorchester feiert 30. Geburtstag
(epd) - Alles fing an mit der Idee, auf historischen Instrumenten Barock zu spielen. 30 Jahre später hat das Freiburger Barockorchester (FBO) sein Repertoire auf Klassik sowie Romantik erweitert.
80 bis 100 Konzerte gibt das Orchester pro Saison inklusive einer eigenen Konzertreihe in Freiburg, Stuttgart und Berlin. Auch als Opernorchester werden die Freiburger regelmäßig von Veranstaltern wie dem Theater an der Wien, den Salzburger Festspielen oder dem Musikfestival in Aix-en-Provence angefragt.
Angefangen hat alles in den 1980er-Jahren an der Freiburger Musikhochschule, wo sich Studenten von Rainer Kussmaul und Ulrich Koch, den Professoren für Violine und Viola, für historische Aufführungspraxis interessierten. Regelmäßig trafen sich einige Streicher und ein Cembalist, gruben Noten aus und lasen Quellentexte zur historischen Aufführungspraxis.
Nach zwei Jahren Proben und einigen kleineren Auftritten gab das Ensemble am 8. November 1987 in der Burgheimer Kirche in Lahr sein erstes Konzert unter dem Namen „Freiburger Barockorchester“. Schon in der ersten Saison kam es zur Zusammenarbeit mit dem RIAS-Kammerchor. Schnell fand das Orchester den Weg in die internationale Spitze.
Seit 1990 ist das Freiburger Barockorchester als Gesellschaft des bürgerlichen Rechts organisiert mit gegenwärtig 27 Gesellschaftern. Die Orchestermitglieder haben kein festes Gehalt, sondern werden nach Tagessätzen entlohnt. Die Musiker können als Gesellschafter über Programme und Projekte mit entscheiden. Die Identifikation mit dem Ensemble ist groß, die Verantwortung dafür ebenfalls. Inzwischen wurde das Repertoire auf Klassik und Romantik erweitert. Selbst zeitgenössische Musik wurde schon für das Orchester komponiert.
Seit einem Jahr ist der südafrikanische Pianist Kristian Bezuidenhout neben dem Gründungsmitglied Gottfried von der Goltz der künstlerische Leiter des Ensembles. „Als ich 2007 bei Mozarts letztem Klavierkonzert in B-Dur eingesprungen bin und erstmals mit dem Orchester zu tun hatte, ist mir sofort dessen hohe klangliche Qualität aufgefallen. Beim FBO gibt es eine Raffinesse an Farbmischungen, wie man sie sonst kaum hört“, sagt er im Anschluss an eine öffentliche Probe im Freiburger Ensemblehaus.