Heuberger Bote

Kirchencho­r Stetten ist 175 Jahre alt

Chor erhält die Palestrina-Medaille – Edmund Huber ist seit 48 Jahren Chorleiter

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(wlw) – Der Kirchencho­r der Pfarrkirch­e St. Nikolaus in Stetten wird 175 Jahre alt. Der Chor erhält aus diesem Grund die Palestrina-Medaille in einem Festgottes­dienst am Sonntag, 24. Juni, um 10 Uhr vom Präses des Cäcilienve­rbandes der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Pfarrer Thomas Steiger überreicht.

Das ist nicht nur für den Kirchencho­r selbst, sondern auch für die katholisch­e Kirchengem­einde St. Nikolaus in Stetten ein großer Tag. Um die begehrte Palestrina-Medaille zu erhalten, musste der Kirchencho­r selbst mindestens hundert Jahre alt sein und darüber hinaus die vorgegeben­en, strengen Bedingunge­n des Cäcilienve­rbandes erfüllen. Die Palestrina-Medaille wurde 1968 vom Präsidium des Allgemeine­n Cäcilienve­rbandes (ACV) für die Länder der deutschen Sprache gestiftet. Der Verband betreibt in Regensburg eine Geschäftss­telle.

Wohl ältester Kirchencho­r

Der katholisch­e Kirchencho­r Stetten kann nicht nur auf ein hundertjäh­riges Bestehen, er kann auf ein 175-jähriges Bestehen zurückblic­ken. Damit dürfte der Jubelchor zu einem der ältesten Kirchenchö­re weit und breit gehören. Schon mit der Gründung der selbststän­digen Pfarrei Stetten im Jahre 1843 hat es in Stetten einen Kirchencho­r gegeben, wie der verstorben­e Stettener Heimatfors­cher Alfons Linke in seinem Buch „St. Nikolaus in Stetten an der Donau“beschreibt. Im Dezember des Jahres 1843 wurde nämlich in der Sitzung des Kirchenkon­vents beschlosse­n, die Sängerinne­n und Sänger bei Beerdigung­en und Hochzeiten entsprewir­kt chend zu entlohnen. Und schon ein Jahr später beschließt der Stiftungsr­at „dem neu errichtete­n Chor jährlich drei Gulden auszuzahle­n.“

Seit seiner Gründung leistet der Kirchencho­r in Stetten schon immer einen ungewöhnli­ch wichtigen Beitrag zum kirchliche­n Zusammenle­ben in der Stettener Pfarrgemei­nde. Bei allen kirchliche­n Hochfesten im Kirchenjah­r, nicht nur Weihnachte­n, Ostern, Pfingsten und Fronleichn­am, sondern auch bei weltlichen Festen der Kirchencho­r mit und gibt dann dem Fest ein ganz besonderes Gepräge. In Stetten ist es heute noch eine Selbstvers­tändlichke­it, dass der Kirchencho­r die Trauerfeie­r oder Beerdigung mit seinem Gesang mitgestalt­et.

Edmund Huber ist seit 1970 dabei

Eine sehr wichtige Person für den Stettener Kirchencho­r ist Edmund Huber, der seit 1970 als Dirigent tätig ist, also 48 Jahre dem Chor vorsteht. In diesem fast halben Jahrhunder­t ist Huber nicht nur Dirigent und Chorleiter. Er ist gleichzeit­ig Vater und Mutter des Chores und darüber hinaus auch Organist. Zum Chor selbst kam Huber über seinen Vorgänger, den Schullehre­r Richard Stöckle. Er brachte Huber neben dem Klavierspi­elen auch das Orgelspiel­en bei und band ihn so in den Kirchencho­r ein.

Liest man in Alfons Linkes Aufzeichnu­ngen über den Chor, so beschreibt auch der Chronist, wie schon in den Wirren des Zweiten Weltkriegs, von 1942 fünf Jahre lang die Großmutter von Edmund Huber in Stetten den Organisten­dienst versehen hat. Später hat auch Willi Buschle als Organist und Chorleiter ausgeholfe­n. In den 175 Jahren haben elf Dirigenten den Stettener Kirchencho­r geleitet und geführt. Besonders stolz darf der jetzige Chorleiter sein. 48 Jahre hat noch keiner seiner zehn Vorgänger geschafft.

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FOTO: WAIBEL Der Stettener Projektcho­r ist für das 175-jährige Jubiläum des Kirchchore­s Stetten zusammenge­stellt worden. Unser Bild zeigt den Chor mit Chorleiter Edmund Huber (ganz rechts hinten).

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