Nachhaltigkeit genießt Vorfahrt
„Fair statt Flucht“und die E-Mobil-Tage rücken in Tuttlingen wichtige Themen in den Fokus
- Zwei interessante Informationsveranstaltungen stehen in Tuttlingen vor der Tür: Von Donnerstag, 28. Juni, bis Sonntag, 1. Juli, organisieren die evangelische Kirche und die Stadt Tuttlingen die Reihe „Fair statt Flucht“. Unter anderem wird dann mit Antje von Dewitz die Geschäftsführerin von Vaude sprechen. Dazu stehen am Freitag und Samstag, 29. und 30. Juni, die E-Mobil-Tage am Hochschulcampus und im Stadtgarten an. Die Messe am Samstag wird von Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Bündnis 90/Die Grünen) eröffnet.
Fairtrade steht in der Donaustadt schon lange auf dem Programm, kein Wunder, dass die Stadt daher auch das Siegel Fairtrade-Stadt trägt. Nun soll das Thema an vier Tagen mit Wucht in die Öffentlichkeit getragen werden. Dabei sollen auch die globalen Zusammenhänge sichtbar werden, die aktuell in Deutschland auch durch die Flüchtlingsbewegung spürbar sind. „Es ist manchmal mühsam, dieses Bewusstsein nach vorne zu bringen“, sagt Jens Junginger, Pfarrer der evangelischen Stadtkirche, der „Fair statt Flucht“mit Elisabeth Schütze und Alexander Stengelin von der Stadt organisiert hat.
Das Ziel war es, alle Akteure, die sich im Umfeld von Fairtrade in Tuttlingen bewegen, zusammenzubringen. So ist etwa mit Michael Junginger der Geschäftsführer des Tuttlinger Werkzeugherstellers C. Hilzinger-Thum mit einem Vortrag dabei. Er spricht am Sonntag, 1. Juli, über den Plan des Unternehmens, in Gambia Arbeitsplätze zu schaffen.
Spannend dürfte auch der Vortrag von Antje von Dewitz werden, die dafür laut Jens Junginger extra einen politischen Termin in Berlin abgesagt hat: „Ein anderes Wirtschaften ist möglich“ist ihr Beitrag überschrieben.
Am Samstag, 30. Juni, gibt es zudem in und vor der Stadtkirche den „Markt der fairen Möglichkeiten“. Dann soll „Fair statt Flucht“etwa mit einer Fußball-Arena mit fairgehandelten Bällen einen Erlebnischarakter bekommen. Auch der Weltladen, das Pidé-Kaffee-Projekt und die Burkina Faso-Direkthilfe sind dabei.
Wissenschaftlich geht es dagegen zum Auftakt der E-Mobil-Tage am Freitag, 29. Juni, am Hochschulcampus in Tuttlingen zur Sache. Dann stehen Fachvorträge, Workshops und Diskussionen über die E-Mobilität an. Passend dazu soll ein neues EBike vorgestellt werden, das Prof. Frank Allmendinger (Hochschulcampus), Jochen Schweickhardt (Marquardt) und der Nendinger Radbauer Marcel Ferraro entwickelt haben.
Am Samstag, 30. Juni, gibt es dann eine Open-Air-Messe im Stadtgarten und in der Weimarstraße, die um 10.30 Uhr von Winfried Hermann eröffnet wird. „Die Mobilität wird sich verändern, in größeren Städten ist das schon normal“, betont Tuttlingens Oberbürgermeister Michael Beck. Er zeigte sich etwas enttäuscht darüber, dass einige große deutsche Autobauer ihre Teilnahme abgesagt haben – dennoch sind mehrere Autohäuser mit E-Wagen vor Ort. „Angucken und testen“, ist laut Beck bei der Open-Air-Messe das Motto.