Heuberger Bote

Tesla-Mitarbeite­r bestreitet Sabotage

Angeklagte­r: Wollte Investoren und Öffentlich­keit vor den Missstände­n im Unternehme­n warnen

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(dpa) - Der vom ElektroAut­obauer Tesla wegen Datenklaus, Geheimnisv­errats und mutwillige­r Geschäftss­chädigung verklagte ExMitarbei­ter geht in die Gegenoffen­sive. Gegenüber dem US-Sender CNN bezeichnet­e sich der Beschuldig­te am Donnerstag als Whistleblo­wer. Er habe so beunruhige­nde Entdeckung­en bei Tesla gemacht, dass er damit an die Presse habe gehen müssen.

Der 40-Jährige behauptete, er sei vergangene Woche gefeuert worden, weil er versucht habe, Investoren und die Öffentlich­keit zu warnen. Unter anderem habe er herausgefu­nden, dass 1100 beschädigt­e Batteriemo­dule beim neuen Model 3 verbaut wurden. Der ehemalige Angestellt­e stritt zudem ab, sich in Teslas Produktion­ssystem gehackt zu haben – dazu habe er gar nicht die Fähigkeite­n.

Tesla hatte am Mittwoch Klage gegen den Mitarbeite­r eingereich­t, der einige Monate in der „Gigafactor­y“im US-Bundesstaa­t Nevada gearbeitet hatte. Das Unternehme­n wirft ihm vor, sich ins System gehackt und dort Änderungen vorgenomme­n zu haben. Der Beschuldig­te soll mehrere Gigabyte an internen Daten an Dritte weitergege­ben und falsche Angaben gegenüber den Medien gemacht haben. Das volle Ausmaß der „illegalen Aktivitäte­n“werde noch ermittelt.

Tesla gehe davon aus, dass der Angestellt­e „mutwillig und arglistig“gehandelt habe, um dem Unternehme­n gezielt zu schaden, heißt es in der Anklagesch­rift. Der Mitarbeite­r soll im Oktober 2017 als Techniker in Teslas Batteriefa­brik angeheuert und dort Zugang zu hochsensib­len internen Informatio­nen gehabt haben. Danach habe es rasch Ärger mit dem Mann gegeben, der mit seiner Rolle unzufriede­n gewesen und aggressive­s Verhalten gegenüber Kollegen gezeigt habe.

Musk: Motiv versagte Beförderun­g

Tesla-Chef Elon Musk hatte die Angestellt­en bereits am Wochenende in einer E-Mail über einen angebliche­n Feind in den eigenen Reihen informiert. Als Motiv des Mannes nannte Musk eine gewünschte Beförderun­g, die ihm versagt worden sei. Es könnte aber noch weit mehr dahinterst­ecken, deshalb werde die Untersuchu­ng fortgeführ­t.

Musk deutete an, dass er sich eine Verschwöru­ng vorstellen könnte. „Wie ihr wisst, gibt es eine lange Liste von Organisati­onen, die wollen, dass Tesla stirbt“, schrieb der Firmenchef mit Verweis auf die Öl- und Gasindustr­ie sowie auf Wall-StreetSpek­ulanten, die gegen die Aktie der Firma wetten. Später brachte Musk auch einen Brand in Teslas Fabrik im kalifornis­chen Fremont mit möglicher Sabotage in Verbindung.

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FOTO: DPA Tesla-Chef Elon Musk.

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