Nächste Nowitschok-Attacke
Briten fühlen sich an den Fall mit Agent Skripal erinnert
(AFP) - Vier Monate nach der Vergiftung des russischen Doppelagenten Sergej Skripal hält ein neuer Nowitschok-Fall England in Atem. Die Polizei werde bei den Ermittlungen „keinen Stein auf dem anderen lassen“, sagte die britische Premierministerin Theresa May am Donnerstag. Nach Angaben der Ermittler kamen ein Mann und eine Frau mit dem Nervengift in Kontakt, von einem Anschlag wurde aber zunächst nicht ausgegangen. Dennoch verschärfte sich der Ton zwischen London und Moskau.
Die Opfer waren am Samstag in lebensbedrohlichem Zustand in einem Haus im Dorf Amesbury in Südengland entdeckt worden. Das Anwesen liegt etwa zwölf Kilometer von Salisbury entfernt, wo Skripal und seine Tochter im März mit Nowitschok vergiftet wurden. Danach hatte es Vorwürfe gegeben, Russland könnte hinter dem Anschlag stecken. Moskau bestreitet dies.
(dpa) - Anderthalb Jahre nach dem islamistischen Anschlag auf den Berliner Breitscheidplatz haben die Ermittler einem Medienbericht zufolge den Hintermann des Attentäters Anis Amri identifiziert. Der Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs (BGH) habe am Donnerstag Haftbefehl gegen einen 32 Jahre alten Tunesier namens Meher D. erlassen, berichteten „Süddeutsche Zeitung“, NDR und WDR. Der Gesuchte werde demnach in Libyen vermutet, wo er sich 2015 der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) angeschlossen habe. Nun werde nach ihm wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und Beihilfe zum Mord gefahndet.
Eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft wollte den Bericht weder bestätigen noch dementieren. Amri hatte am 19. Dezember 2016 einen Lastwagen in den Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche gesteuert. Elf Menschen wurden getötet, viele weitere verletzt. Es war der bislang schwerste islamistische Anschlag in Deutschland. Amri war vier Tage später nahe Mailand von Polizisten erschossen worden.