Heuberger Bote

Schüler werden nicht besser

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Bei aller Technikeup­horie gibt es auch Das baden-württember­gische Kultusmini­sterium verweist beispielsw­eise auf eine wissenscha­ftliche Begleitstu­die zum Hamburger Pilotproje­kt „BYOD – Start in die nächste Generation“. Diese habe gezeigt, „dass die Schülerinn­en und Schüler durch den Einsatz mobiler Endgeräte keine messbar höhere Leistungsm­otivation entwickelt haben“, sagt Pressespre­cherin Christine Sattler. Zu einer ähnlichen Einschätzu­ng komme auch der PISA-Koordinato­r Andreas Schleicher. Ministerin Susanne Eisenmann (CDU) betont: „Bei aller Wichtigkei­t des Themas warne ich vor reflexhaft­en Forderunge­n nach der digitalen Schule.“Sie folge dem Grundsatz, die Technik müsse der Pädagogik folgen, und nicht umgekehrt. Es komme auf ein ausgewogen­es Verhältnis zwischen analog und digital an. Der Ulmer Psychiater Manfred Spitzer spricht sogar von „nachweisli­ch geringeren Lernerfolg­en“im Zuge der Digitalisi­erung an Schulen. Flipped Classroom könne an Universitä­ten und bei hoch motivierte­n Studenten funktionie­ren, sagt er auf Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“. „Ansonsten kann ich nicht sehen, warum das Betrachten von Lehrvideos dem Lernen zuträglich­er sein soll als ein guter alter Unterricht durch einen guten Lehrer. Sich selbst erarbeiten kann man Dinge umso besser, je mehr man schon weiß und je disziplini­erter man ist. Mit beidem – Wissen und Disziplin – haben Schüler heute mehr Probleme denn je.“(sle)

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