Thyssenkrupp: Hiesinger kündigt Rückzug an
(dpa) - Der Vorstandsvorsitzende des Stahlkonzerns Thyssenkrupp steht vor dem Abgang. Heinrich Hiesinger (Foto: dpa) habe den Aufsichtsrat um Gespräche gebeten, die zur Auflösung seines Mandats führen sollen, teilte das Unternehmen mit. Am Freitag werde der Aufsichtsrat beraten. Hiesinger war im Zuge der Fusion der Stahlsparte mit dem Konkurrenten Tata zuletzt immer wieder unter Druck geraten, weil Anteilseigner wie der US-Hedgefonds Elliott oder Cevian Capital mehr Tempo bei dem seit Langem angekündigten Umbau des Ruhrkonzerns gefordert hatten. Als Reaktion auf Chinas Vergeltung droht Trump aber zusätzlich mit Zöllen in Höhe von zehn Prozent auf weitere chinesische Importe im Wert von 200 Milliarden US-Dollar. Insgesamt wäre dann die Hälfte aller Ausfuhren aus China in die USA betroffen. Experten warnen, dass im Falle eines ausgewachsenen Handelskrieges ein Rückgang des Wirtschaftswachstums in den USA, China und weltweit droht.
Trump führt einen Feldzug gegen das immense Außenhandelsdefizit der USA an mehreren Fronten. Neben China geriet vor allem die Europäische Union ins Blickfeld. Der EU droht Trump unter anderem mit Zöllen auf Autoimporte. Auch mit den Nachbarn Kanada und Mexiko liegen die USA im Handelsclinch. Kanada hat gerade ähnlich wie die EU Vergeltungszölle verhängt, nachdem die USA Sonderzölle auf Stahl- und Aluminiumprodukte erhoben haben. Das gemeinsame Handelsabkommen Nafta liegt in Scherben. Die Linie des Präsidenten ist in den USA höchst umstritten.
Die Strafzölle der Chinesen gegen Importe von Autos aus den USA treffen ausgerechnet deutsche Autobauer wie BMW und Mercedes, die von ihren Werken in den USA aus China beliefern. Daimler gab bereits eine Gewinnwarnung. Auch BMW ist stark betroffen. Fast jedes fünfte Auto, das die Münchner auf dem weltgrößten Automarkt China verkaufen, kommt aus den USA. Peking hatte erst am vergangenen Sonntag die Einfuhrzölle auf Autos von bisher 25 auf 15 Prozent gesenkt. Doch werden sie mit den neuen Vergeltungsmaßnahmen jetzt auf 40 Prozent wieder angehoben.
Die US-Wirtschaft lebt zu zwölf Prozent vom Export, Chinas Wirtschaft sogar zu 20 Prozent. Die USA exportierten 2017 für 130 Milliarden US-Dollar nach China, während China für 500 Milliarden US-Dollar in die USA verschiffte.