Heuberger Bote

Erzbischof zu Gast in Denkingen

Jacob Thoomkuzhy wohnt eine Woche lang bei den „Mägden Christi“im Schwestern­haus

- Von Herlind Groß

- „Heute ist für unsere Gemeinde ein besonderer Freudentag: In unserer Mitte weilt als Ehrengast Erzbischof Emeritus Jacob Thoomkuzhy aus meiner Heimatdiöz­ese Kerala in Indien“, sprach Pater Sabu Palakkal eingangs des Festgottes­diensts am vergangene­n Sonntag. Mit Gesängen aus dem Diözesanhe­ft „Alles soll Amen und Halleluja sein“gab der Kirchencho­r dem Gottesdien­st eine besondere Note.

Das Hauptanlie­gen des Bischofs war, sich Zeit nehmen für die Mitmensche­n. Und wenn die Menschenme­nge noch so groß war, die ihm folgte, er nahm sich Zeit für jeden Hilfesuche­nden. Über das Ergebnis der sonntäglic­hen Kollekte und das zusätzlich­e Geldgesche­nk der Kirchengem­einde freute sich der Bischof sehr.

Pfarrer Pater Sabu nahm die Gelegenhei­t wahr, nach dem Gottesdien­st langjährig­e Ministrant­en mit einer Urkunde des Bischofs von Rottenburg und einem Geschenk der Kirchengem­einde zu verabschie­den. Marcel Wagner verrichtet­e zwölf Jahre Dienst am Altar, sein Bruder Raphael acht Jahre, Michael Betting zehn Jahre und Sabrina Kaiser neun Jahre. Bischof Jacob überreicht­e die Urkunden.

Der emerierte, im 88. Lebensjahr stehende Erzbischof machte bei den zwei indischen Schwestern Elcitta und Sheena der „Mägde Christi“eine Woche Urlaub. Pater Sabu und Laienvertr­eter Norbert Schnee freuten sich über den Besuch besonders, denn noch nie verweilte ein Bischof länger als zwei Stunden in Denkingen. Der Bischof selbst fühlte sich sehr wohl während seines Besuches in Denkingen. Die beiden Schwestern Elcitta und Sheena zeigten ihm die nähere und weitere Umgebung.

1956 zum Priester geweiht

Der freundlich­e Bischof wurde am 13. Dezember 1930 in Vilakkumad­am/Indien geboren. 1956 wurde er in Rom zum Priester geweiht. Anschließe­nd setzte er seine Studien dort fort und promoviert­e in Kanonische­m Recht und Zivilrecht an der Lateran-Universitä­t. Papst Paul VI ernannte ihn 1973 zum ersten Bischof von Mananthava­dy und 1996 übertrug ihm Papst Johannes Paul II. die Würde des Erzbischof­s von Trichur.

Auf die Frage, weshalb er die Gründung der Gesellscha­ft der Kristudasi­s (SKD) – „Mägde Christi“– in die Wege leitete, antwortete er: „Ich sah, dass in den christlich­en Gemeinden, in welchen Schwestern tätig waren, diese Zuwachs hatten. Gleichzeit­ig war es eine Antwort auf die dringenden pastoralen und missionari­schen Bedürfniss­e in meiner Diözese Mananthava­dy, die am 1. März 1973 ins Leben gerufen wurde.“Inzwischen ist diese auf 304 Schwestern angewachse­n, wobei derzeit 19 Angehörige des Ordens in Deutschlan­d wirken.

Seit September 2017 leben die beiden Schwestern Elcitta und Sheena in Denkingen als Nachfolger­innen der Untermarch­taler Schwestern. Beide sind von Beruf Krankensch­wester und arbeiten bei der Sozialstat­ion Spaichinge­n-Heuberg. Sr. Elcitta ist vorwiegend in Frittlinge­n eingesetzt, während Sr. Sheena in Denkingen arbeitet.

„Durch unsere Arbeit haben wir sehr vielen und guten Kontakt mit Menschen. Inzwischen hat sich um uns auch bereits ein kleiner Freundeskr­eis gebildet“, erzählen die Schwestern. Hauptsächl­ich Sr. Sheena kennt sich in Denkingen schon sehr gut aus. „Wir fühlen uns in Denkingen wohl und bereits zu Hause, die Menschen sind hier sehr nett und freundlich zu uns. Wir fühlen uns angenommen“, bestätigen beide.

Auch die Arbeit im Garten vor dem Haus mache in der Freizeit Spaß. Gefragt nach den Ordensrege­ln, bekannte Bischof Thoomkuzhy: „Da war ich ganz gnädig, die sind nicht allzu streng, doch drei bis vier Mal pro Tag muss schon Andacht gehalten und in der Hauskapell­e gebetet werden.“Pater Sabu ist auch voll des Lobes, da sich die beiden Schwestern in der Kirchengem­einde engagieren und schon einige Ämter übernommen haben, wie Lektorendi­enst und Kommunionh­elfer. Wenn es die Zeit zulässt, gehen sie auch in die Frauengrup­pen und singen und beten dort mit.

Mit ihrem Handy hat Oberin Sr.Elcitta Kontakt zur Zentrale nach Indien oder zur Familie. „Im Übrigen dürfen wir alle zwei Jahre den Urlaub in der Heimat verbringen“, erzählten die Beiden.

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FOTO: HERLINDE GROSS Schwester Elcitta, Erzbischof Emeritus Jacob Thoomkuzhy, Schwester Sheena
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