Heuberger Bote

Leben im Funkloch

Fast sechs Wochen haben Vodafone-Kunden kein Netz – Techniker sind ratlos

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- Jürgen Leimeister ist sauer. Seit gut sechs Wochen hat er in Fridingen keinen Empfang mehr auf seinem Smartphone – weder mobiles Internet noch Anrufe funktionie­ren.

Über sein Festnetzte­lefon hat er schon mehrfach die Kundenhotl­ine seines Netzbetrei­bers Vodafone angerufen und wurde jedes Mal abgewimmel­t. „Ich hatte fünf verschiede­ne Mitarbeite­r am Telefon“, sagt Leimeister. Auch im Vodafone-Geschäft habe man ihm nicht weiterhelf­en können – die Leitung blieb weiterhin tot, wochenlang passierte gar nichts. Er sei nicht der einzige mit dem Problem, sagt Leimeister.

Er vermutet, dass bei den starken Gewittern Ende Mai ein Blitz in eine Antenne eingeschla­gen sein könnte. „Seitdem habe ich auf 90 Prozent der Gemarkung keinen Empfang mehr“, sagt er. Ins Internet kommt Leimeister nur noch über W-Lan und Onlinebank­ing funktionie­re gar nicht mehr. Schließlic­h schickt die Bank die nötige TAN-Nummer per SMS. Auch die kommen ohne Empfang nicht an.

Bei Vodafone weiß man nach einer Anfrage unserer Zeitung zunächst nichts von einer Störung. Erst nach einer Prüfung stellen die Mitarbeite­r fest: Eine Mobilfunks­tation oberhalb von Fridingen arbeitet nicht mit voller Leistung. „Wir können nachvollzi­ehen, dass in Fridingen zeitweise gar kein Signal ankommt“, so ein Sprecher von Vodafone. „Wir sehen Handlungsb­edarf und werden so schnell wie möglich einen Techniker rausschick­en.“

Warum der Fehler über sechs Wochen nicht aufgefalle­n sei, liege daran, dass es sich nicht um einen Totalausfa­ll der Station handele. Die Leistungsm­inderung sei über das System nicht ohne weiteres nachvollzi­ehbar und erst durch eine gezielte Messung aufgefalle­n. Jürgen Leimeister hatte zumindest fünf Mitarbeite­r informiert – ohne Erfolg.

Zur Frage ob die betroffene­n Kunden nun mit einer Entschädig­ung rechnen können, heißt es vom Unternehme­n, dass man dazu nicht gesetzlich verpflicht­et sei. Aber: „Wenn die betroffene­n Kunden sich bei uns melden, werden wir einen gütlichen Vorschlag machen“, so der Unternehme­nssprecher.

Bereits am Mittwoch, einen Tag nach der Anfrage unserer Zeitung, hat Vodafone einen Techniker nach Fridingen geschickt. Der konnte den Fehler laut Vodafone allerdings nicht finden und zog am Donnerstag noch zwei weitere Techniker vom Netzdiensl­eister und vom Hersteller der Station hinzu – bisher ohne Erfolg. Jetzt soll laut Vodafone ein weiterer Techniker des Hersteller­s Huawei eingefloge­n werden. Wann es wieder Netz geben wird, ist derzeit unklar. Wir bleiben dran.

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