„Schweinehut ist Teil eines Gesamtkonzeptes“
Im Artikel wurde über die Verabschiedung von Angelika Hepfer als langjährige Mitarbeiterin des Freilichtmuseums Neuhausen ob Eck berichtet. Nicht zuletzt wird Frau Hepfer vielen als Schweinehirtin in Erinnerung bleiben, die täglich mit den Schweinen und Besuchern „auf die Hut“durch das Museumsgelände zog und dabei Hintergründe zu dieser uralten Landnutzungsweise vermittelte. Entgegen der Darstellung im Artikel war sie allerdings, „als die Idee … im Jahr 2000 aufkam“, nicht die „Ideengeberin“. Ohne ihre Leistungen schmälern zu wollen, soll im Folgenden an die Hintergründe erinnert werden.
Bereits im September 1998, also vor genau 20 Jahren, konnte ich als schon lange intensiv mit der Landnutzungsgeschichte Mitteleuropas befasster Landschaftsökologe den damaligen Leiter des Freilichtmuseums, Walter Knittel, die Erste Landesbeamtin Edith Schreiner sowie Landrat Hans Volle für meine Ideen zur konzeptionellen Erweiterung des Freilichtmuseums gewinnen, in dem das Dorfmuseum von einer zwar kleineren, aber historisch authentisch in Form der Dreifelderwirtschaft genutzten „Dorfflur“umgeben ist. Dadurch sollte verstärkt historisch-ökologisches Wissen im Sinne eines Mitmach-Museums mit Erlebnischarakter vermittelt werden. Daraufhin wurde mein Büro in Zusammenarbeit mit dem Museum mit der Erstellung einer Ideenskizze, eines Förderantrags bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt sowie bis Ende 2001 mit einer umfangreichen Machbarkeitsstudie beauftragt. Schon in der Ideenskizze hatten wir auf kleinere „Vorgezogene Maßnahmen“als wichtige begleitende Elemente der Projektentwicklung und der Aktzeptanz hingewiesen. Im nachfolgenden Förderantrag habe ich dann die Idee der Schweinehut als solche eingebracht und im Detail konkretisiert. Nachdem die Machbarkeitsstudie unter Beteiligung weiterer Gremien erstellt, abgestimmt und von allen Seiten gelobt wurde, kam es leider, außer der „Schweinehut“, zu keiner weiteren Umsetzung. Schade, dass das ganzheitliche, auch heute noch richtungsweisende Konzept mit vielen weiteren spannenden Ideen seither in den Schubladen schlummert. Als „Architekt“des Projektes sei mir dieser Hinweis erlaubt. Dr. Alois Kapfer, Tuttlingen