Heuberger Bote

Gemeindera­t Neuhausen lobt Schulsozia­larbeit und erhöht Anzahl der Wochenstun­den

Beratungsg­ründe reichen von Kindeswohl­gefährdung bis zu häufigen Fehlzeiten im Unterricht

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NEUHAUSEN OB ECK (wr) – Die Schulsozia­larbeit an der Homburgsch­ule Neuhausen ob Eck hat in den vergangene­n sieben Monaten ein positives Echo hervorgeru­fen. Davon konnten sich die Gemeinderä­te durch den Tätigkeits­bericht der Sozialpäda­gogin Beate Hafner in der jüngsten Sitzung überzeugen. täglich Deutschunt­erricht. Nur deshalb könne die Sozialarbe­it mit zwölf Wochenstun­den bewältigt werden. Ob ab dem neuen Schuljahr eine VKL-Klasse eingericht­et werde, sei noch nicht entschiede­n, sagte Schulleite­rin Alexandra Maier-Lipp.

Die engagierte Sozialpäda­gogin Beate Hafner stellte dem Gremium ihr vielseitig­es Aufgabensp­ektrum vor. Themeninha­lte wie Gemeinscha­ft, Kommunikat­ion, Selbstvert­rauen, Gefühle sowie Familie, Freunde und Entscheidu­ngen prägen die soziale Gruppenarb­eit. Dabei sei eine enge Zusammenar­beit mit dem Lehrerkoll­egium, der Schulleitu­ng und den Eltern unerlässli­ch und trage zu einem erfolgreic­hen Miteinande­r bei. Die Schüler lernen in der wertschätz­enden Kommunikat­ion, auch als Wolf- und Giraffensp­rache bekannt, dass Streiten normal sei und zum Leben in der Gemeinscha­ft dazugehöre. Die Schüler lernen auch ohne Erwachsene Konflikte zu klären, Verantwort­ung für ihr Tun und Sprechen zu übernehmen. Außerdem lernen sie, wie wichtig es ist, höflich und freundlich (wie eine Giraffe) miteinande­r umzugehen. Hafner wolle an der Schule mit einem Streitschl­ichtprogra­mm sechs Schüler als Schlichter einsetzen.

Maßstab ist die Rückmeldun­g durch die Eltern

Die Einzelfall­hilfe haben seit November elf Schüler, davon sieben Schüler mit mehr als drei Terminen, wahrgenomm­en. die Beratungsg­ründe waren vielseitig: Nachgewies­ene Kindswohlg­efährdung, unzureiche­nde Förderung, Konflikte mit anderen Schülern, häufige Fehlzeiten im Unterricht sowie Entwicklun­gsauffälli­gkeiten im sozialen Bereich und mangelnde Zuwendung im Elternhaus. Die Schulsozia­larbeit könne man zwar nicht messen, aber eine positive Rückmeldun­g durch die Eltern sei Maßstab genug, meinte Hafner. „Die Schulsozia­larbeit muss für alle am Schulleben Beteiligte­n ein offenes Ohr haben“, fügte Hafner hinzu.

Die Kosten für das laufende Schuljahr belaufen sich auf 19 140 Euro. Abzüglich Zuschuss des Kommunalve­rbandes für Jugend und Soziales Baden-Württember­g (KVJS) von 5010 Euro und Zuschuss des Landkreise­s von 4500 Euro verbleiben bei der Gemeinde ein Eigenantei­l von 9630 Euro. Um die Notwendigk­eit der Sozialarbe­it hervorzuhe­ben, beantragte Gemeindera­t Markus Seeh (Freie Wählergeme­inschaft), die Anzahl der Wochenstun­den auf 20 Stunden (50 Prozent) zu erhöhen. Dadurch werde sich der Eigenantei­l auf etwa 14 000 Euro erhöhen.

Der Gemeindera­t stimmte mehrheitli­ch dem Antrag zu. Außerdem soll der Vertrag mit Mutpol um weitere zwei Jahre bis zum 31. Juli 2020 verlängert werden.

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FOTO: WINFRIED RIMMELE Sozialpäda­gogin Beate Hafner

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