40 Jahre Laienturnier in Dürbheim
SVD-Ehrenvorsitzender Manfred Reichmann zum heute beginnenden 40. Laienturnier
SVD-Ehrenvorsitzender Manfred Reichmann erinnert sich.
- Das Dürbheimer Laienturnier kommt ins Schwabenalter: Am Wochenende und Montag wird das 40. Turnier ausgespielt. Regina Braungart unterhielt sich mit einem Mann der ersten Stunde: dem heutigen Ehrenvorsitzenden Manfred Reichmann (72) darüber.
Herr Reichmann, Sie haben die Geburtsstunde des Turniers erlebt. Wie war das?
Ich bin ja von Spaichingen und habe nach Dürbheim geheiratet, wo ich dann auch weiter Fußball gespielt habe. Es ging darum, einen neuen Sportplatz zu bauen, denn der alte oben im Wald war einfach schlecht. Weil die finanzielle Situation schlecht war, haben wir einen Sportplatzförderverein – damals unter Vorsitz von Bürgermeister Fechter gegründet. Ich war Ausschussmitglied. Das Ziel war schon ehrgeizig: 100 000 Mark zusammen zu bringen. Dafür haben wir Veranstaltungen wie Feste gemacht und unter anderem auch das Fußball-Laienturnier. Das ging bis 1982. 1981 wurde der neue Platz ja eingeweiht und der Förderverein löste sich auf. Anfangs waren aber nur die Dürbheimer dabei, die Vereine mit ein oder zwei Mannschaften. Ganze Straßenzüge haben sich beteiligt. Es war fast ein kleines Dorffest da hinter der Turnhalle.
Ist das Dürbheimer mit dem inzwischen aufgegebenen Michelfeldturnier vergleichbar? Sind Mannschaften von dort abgewandert nach Dürbheim?
Das Michelfeldturnier war etwas größer. Wir haben in Dürbheim den familiären Charakter ein bisschen beibehalten. Aber die Mannschaften bilden sich ja immer wieder neu und da sind natürlich Spieler, die auch bei uns spielen. Alle spielen gern Fußball und haben Spaß beim Turnier.
Was ist für Sie in dieser langen Zeit das Besondere an diesem Turnier?
Die Atmosphäre. Es bleibt ein Fest für die Dürbheimer Bevölkerung, der Begegnung mit fußballinteressierten Gästen. Man trifft sich am Sonntag zum Essen, die Vereine haben Mannschaften, die Musik oder die Ringer zum Beispiel, und seit einigen Jahren gibt es auch am Montag ein Aktiventurnier. Am Anfang war es nur von Freitag bis Sonntag.
Waren Sie über die ganzen Jahre immer dabei?
Ja. Ich habe ja auch lange selber mitgespielt, bis vor zehn Jahren etwa. Jahrzehnte war und bin ich an vorderster Front organisatorisch selbstverständlich dabei. Es hat immer viel Spaß gemacht.
Und wie hat es sich entwickelt, was war früher anders als heute?
Die jungen Leute sehen halt schon manche Sachen ein bisschen anders. Am Freitagabend ist das ElfmeterTurnier und danach eine Veranstaltung für die Jungen, da sind die Älteren dann nicht mehr dabei. Früher gab es manchmal auch große Veranstaltungen, zum Beispiel mit den Missouri.
Ist es größer geworden?
Es sind heute über 30 Mannschaften, aber nach oben gibt es keine Gren- zen.
Ist das Turnier auch schon mal in Regen und Schlamm ersoffen?
Ganz ersoffen noch nicht, aber wir hatten natürlich auch schon Wasser im Zelt weil es geregnet hat. Im letzten Jahr mussten wir am Sonntagmorgen einen ganzen Anhänger Holzspäne aus Mühlheim holen, weil der Boden vollständig durchweicht war. Man hätte sonst gar nicht gehen können.
Sind Sie noch aktiv dabei?
Ja, es muss ja eine große Personenzahl koordiniert werden. Das mache ich am Sonntagmorgen. Die Helfer sind ja alle im Einsatz, aber es braucht jemanden, der alles im Blick hat und ansprechbar ist für die Helfer.
Gibt es noch jemanden, ohne den Sie sich das Turnier über die lange Zeit nicht vorstellen können?
Christian Kirchbaum. Der macht die ganzen Turnierpläne, oder Platzwart Werner Mesle. Es gibt viele, die dabei sind und ohne die man sich das Turnier nicht vorstellen kann. Der Wirtschaftsausschuss als Ganzes, der alles vorbereitet und organisiert.
Worauf freuen Sie sich diesmal besonders?
Für mich ist das Elfmeterturnier am Freitag interessant, und auch zu beobachten, wie sich die einzelnen Mannschaften entwickeln. Außerdem schauen wir am Samstag und Sonntag je die Finalspiele der WM. Und am Montag die Aktivenspiele. Da ist der SVS seit langem mal wieder dabei. Und ich freu mich darauf, alte Fußballkollegen aus der Region zu treffen. Das ist immer nett. Zusammen zu sitzen und ein Bierchen zusammen zu trinken gehört ohne Zweifel dazu.