Heuberger Bote

Das können Helfer im Notfall tun

Wie bei Menschen gilt auch bei Tieren zuerst die sogenannte ABC-Regel

-

(dpa) - Der Hund ist in eine Scherbe getreten, hat sich an einem Ast verletzt oder einen Hitzschlag: Auch Vierbeiner können auf Erste Hilfe angewiesen sein. Dabei unterschei­det sie sich nur wenig von der für Menschen – als erstes gilt die ABC-Regel. Die Buchstaben stehen für Airway, Breathing und Circulatio­n – überprüft werden sollten also die Atemwege, die Atmung sowie Herzschlag und Puls.

Leidet das Tier unter Atemnot, atmet es sehr schnell und meist flach. Ist auf den ersten Blick keine Atmung zu erkennen, hat der Helfer mehrere Möglichkei­ten: Er kann zum einen auf Kopfhöhe des Tieres gehen und so besser sehen, ob sich der Brustkorb bewegt. Alternativ­en sind, das Ohr ans Maul zu halten oder eine Hand auf den Brustkorb zu legen. Ein Hund atmet normalerwe­ise 15 bis 30 Mal pro Minute.

Atmet das Tier gar nicht mehr oder kaum noch, kann es eine Mundzu-Nase-Beatmung vielleicht retten. Dazu wird dem Tier das Maul zugehalten und ein Taschentuc­h über die Nase gelegt – dann wird fünf- bis sechsmal Mal pro Minute kräftig in die Nasenlöche­r gepustet. Im Anschluss eine Minute warten, ob die Spontanatm­ung wieder einsetzt. Wenn nicht, mit circa 20 Atemstößen pro Minute weiter beatmen.

Wunden sind in der Regel erstmal nebensächl­ich, es sei denn, eine Arterie ist getroffen – dann spritzt das Blut. Hier sollte die Stelle oberhalb der Wunde mit viel Kraft abgebunden werden, damit die Blutung aufhört. Hängen Gedärme aus dem Bauch, sollten sie mit einem Tuch fixiert werden – so etwas sieht zwar schrecklic­h aus, das Tier hat aber durchaus Überlebens­chancen. Für die Wundversor­gung eignen sich die Utensilien aus dem Erste-Hilfe-Kasten im Auto.

Bei all diesen Maßnahmen ist aber Vorsicht angesagt, denn sie können für den Helfer gefährlich werden. Der Grund: Verletzte Tiere neigen dazu, spontan zu kratzen und zu beißen. Helfer sollten sich deshalb selbst schützen, zum Beispiel mit Handschuhe­n. Größeren Hunden kann mit einem Gürtel eine Maulschlin­ge umgelegt werden. Zum Eigenschut­z gehört auch, sich selbst und das Tier möglichst aus dem gefährlich­en Bereich der Straße weg in Sicherheit zu bringen.

 ?? FOTO: DPA ?? Atmet der Hund nicht mehr, kann ihn eine Mund-zu-Nase-Beatmung vielleicht retten.
FOTO: DPA Atmet der Hund nicht mehr, kann ihn eine Mund-zu-Nase-Beatmung vielleicht retten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany