Radwege sollen bis 2020 ausgebaut werden
Stadt stellt Basisplan vor – In diesem Jahr stehen Routen im Brunnental und Richtung Lohmehlen an
- Durchgängige Routen, die gut ausgeschildert sind: Das ist das Ziel, das die Stadt Tuttlingen in Sachen Fahrradverkehr bis zum Jahr 2020 erreichen möchte. Im Technischen Ausschuss ist am Donnerstag ein Konzept vorgestellt worden, wie Tuttlingens Radwege künftig verlaufen sollen. Aufgrund dieses sogenannten Basisnetzes will die Stadt nun Schritt für Schritt die Lücken und Mängel beseitigen.
Eine Umfrage im vergangenen Sommer, an der sich knapp 1100 Bürger beteiligt hatten, zeigte: Die meisten Tuttlinger sind mit der derzeitigen Radverkehrssituation unzufrieden (wir berichteten). Von den rund 600 befragten Erwachsenen gaben 72 Prozent an, das Radwegeangebot und die Radverkehrsführung als schlecht zu empfinden. 80 Prozent bewerteten die Verkehrssicherheit als negativ. Bei den Gefahrenquellen wurden Konflikte mit dem fahrenden Verkehr, aber auch mit Fußgängern genannt – ebenso fehlende oder zu schmale Radwege.
Und auch rund 500 Schüler äußerten sich im Rahmen der Umfrage: Sie forderten mehr und bessere Radverbindungen sowie mehr Sicherheit durch Ampeln und Markierungen.
Man habe in Tuttlingen in der Tat ein Radnetz, „das nicht ganz zufriedenstellend ist“, sagte Michael Herre, Fachbereichsleiter Planung und Bauservice, im Ausschuss. Bis zum Jahr 2020 soll jedoch vieles davon verbessert werden. „Über die Einzelmaßnahmen werden wir noch diskutieren“, sagte Herre.
Markierungen auf der Fahrbahn
Immerhin: Der nun vorgestellte Basisplan des beauftragten Büros Trans Rapp aus Freiburg legt zumindest schon einmal fest, wo die Radfahrer künftig sicher durch die Stadt geführt werden. Die Planer orientierten sich dabei daran, wo in Tuttlingen bereits Radwege und Infrastruktur vorhanden sind. Während manche Routen als besonders wichtig eingestuft werden (im Plan rot gekennzeichnet), stehen andere in der zweiten Reihe (blau gekennzeichnet). In einem ersten Schritt geht es nun darum, mit farbigen Fahrbahnmarkierungen die Fahrradwege sichtbar zu machen – wie in diesem Jahr beispielsweise auf Höhe des Donauspitz’ am Poststeg geschehen. Auch sollen die Radwege mit Schildern ausgestattet werden. Und: Jedes Jahr im Herbst will die Stadtverwaltung dem Gemeinderat weitere Maßnahmen zur Optimierung des Radverkehrs vorschlagen – und dann entsprechende Gelder in den städtischen Haushalt einplanen. Für 2018 sind dies bereits 200 000 Euro.
In diesem Jahr gehe es vor allem um die Komplettierung der Markierung und Beschilderung bestehender Radstrecken, teilte Stadtpressesprecher Arno Specht auf Anfrage mit. „Konkret wird gerade an den Routen in Richtung Lohmehlen und Brunnental gearbeitet, weitere folgen“, sagte er.
Angepackt werden soll in Kürze die Nordroute – die Verbindung zwischen Wöhrden-Brücke und Nordstadt. Anstatt wie einst geplant über die Gießstraße, soll der Radverkehr nun über den Julius-Fröhlich-Platz und die Hermannstraße in Richtung Norden und über eine Radrampe in die Lessingstraße geführt werden.
Im Technischen Ausschuss wurde den Plänen zugestimmt. Die CDU-Fraktion mahnte lediglich an, die Planungen „mit Augenmaß und Verhältnismäßigkeit“zu betreiben. Es brauche kein „Überkonzept“, da man sich immer noch in einer Kleinstadt befinde.