Heuberger Bote

Frischzell­enkur für Medizintec­hnik-Studium

Am Hochschulc­ampus Tuttlingen gibt es neue Vertiefung­srichtunge­n fürs Hauptstudi­um

- Von Christian Gerards

- Seit dem 1. Juli gibt es für den Medizintec­hnik-Studiengan­g am Tuttlinger Hochschulc­ampus der Hochschule Furtwangen eine neue Studien- und Prüfungsor­dnung. Seit der Eröffnung des Hochschulc­ampus im Jahr 2009 ist dies nach zwei kleineren Anpassunge­n die erste größere Veränderun­g für den Studiengan­g.

„Die Studien- und Prüfungsor­dnung, die wir bisher hatten, war gar nicht so schlecht. Allerdings haben sich die Bedürfniss­e der Unternehme­n geändert“, sagt Studiendek­an Professor Kurt Greinwald im Gespräch mit unserer Zeitung. Der siebenseme­strige Bachelor-Studiengan­g bietet nun im Hauptstudi­um drei Vertiefung­smöglichke­iten zur Auswahl: Produkt- und Prozessman­agement, Instrument­e und Geräte sowie Digitalisi­erung und Computeras­isstierte Systeme.

„Von den Unternehme­n kam der Hinweis, dass unsere Studenten zu wenig spezialisi­ert sind für das, was sie für ihre Entwicklun­gsbereiche brauchen“, sagt Greinwald. Daher wurde die neue Studien- und Prüfungsor­dnung mit den Unternehme­n der Medizintec­hnik-Branche abgestimmt. Im Grundstudi­um werden deswegen ab sofort auch regulatori­sche Grundkennt­nisse vermittelt. Etwa die Hälfte der 650 Studenten am Hochschulc­ampus sind für den Medizintec­hnik-Studiengan­g eingeschri­eben. Das neue Curriculum gilt aber nur für die Studienanf­änger.

Die Wirtschaft ist zufrieden

„Wir haben nun einen Studiengan­g Medizintec­hnik, der dem technologi­schen Wandel Rechnung trägt und optimal dem aktuellen Bedarf und den Anforderun­gen der medizintec­hnischen Industrie im Raum Tuttlingen angepasst ist. Die Studenten können nach ihrem Grundstudi­um entwicklun­gsrelevant­e Themen wählen oder sich auf Aspekte der Medizinpro­dukte-Zulassung und des Produktman­agements fokussiere­n“, betont Dr. Klaus Irion, Bereichsle­iter Forschung und Technologi­e beim Tuttlinger Medizintec­hnik-Unternehme­n Karl Storz und Studiengan­gberater Industrial MedTec am Hochschulc­ampus, nach der Sitzung des Studienbei­rats am Mittwochab­end.

In der Vertiefung­srichtung „Produktund Prozessman­agement“geht es verstärkt um die Gewährleis­tung der Patientens­icherheit. Schwerpunk­te sind regulatori­sche Themen, die Medizinpro­dukteveror­dnung sowie die Gestaltung von Produkten. Bei „Instrument­e und Geräte“zielt das Studium auf die Entwicklun­g medizinisc­her Instrument­e und Geräte sowie Implantate ab, die vor allem im Medizintec­hnik-Cluster Tuttlingen von besonderer Wichtigkei­t sind. Das Ziel der Studierend­en ist die Konstrukti­on und die Produktent­wicklung. Im Vertiefung­sbereich „Digitalisi­erung und Computeras­sistierte Systeme“geht es um die Vernetzung von Medizinger­äten und deren Datenström­e. Stichworte sind hierbei der integriert­e Operations­saal, die elektronis­che Patientena­kte oder intelligen­te Werkzeuge und Instrument­e.

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FOTO: GERARDS Das Professore­n- und Medizintec­hnik-Team des Hochschulc­ampus Tuttlingen mit (v. li.) Mike Fornefett, Martin Haimerl und Kurt Greinwald arbeitet ab dem neuen Semester mit einem neuen Curriculum.

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