Süß – sauer – gesund: die Kirsche
Serie „Heilsame Natur“: Nicht nur die bekannten Kirschkern-Säckchen fördern die Gesundheit
- In der Serie „Heilsame Natur“widmet sich der Spaichinger Heilpraktiker Helmuth Gruner heute einer beliebten Sommerfrucht: der Kirsche ((Prunus avium).
In Maßen genossen ist sie auch eine Leckerei für Diabetiker. Das enthaltene Carotin tut als Vorstufe des Vitamin A den Augen gut und schärft den Durchblick. Eine ganze Fülle von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen machen diese Frucht zu einer gesunden Leckerei.
Die Kirsche ist bei uns auch als Süßkirsche, Vogelkirsche und Wildkirsche bekannt. Sie wächst auf kalkhaltigen Böden, im Halbschatten und wird bis zu 25m hoch. Die leckere Frucht wird auch gerne von Vögeln aufgenommen, die den Kern als Saatgut wieder ausscheiden und somit ist der Kirschbaum, wenn man ihn wachsen lässt, eigentlich in allen naturbelassenen Wäldern anzutreffen.
Magisches und Mystisches
In alter germanischer Tradition ist der Kirschbaum der großen Göttin Mutter Erde zugetan. Er trägt im Vergehen den Keim des Neuen in sich und als einziger Brauch, der dies zeigt, ist heute im Schneiden der Barbarazweige erhalten. Am 4. Dezember sollen Kirschzweige gebrochen werden. Wenn sie bis Weihnachten erblühen ist dies ein Hinweis auf glückliche Zeiten im kommenden Jahr. Die Germanen hielten auch Begräbnisse und Weihezeremonien unter Kirschbäumen ab.
In der Mythologie gilt der Kirschbaum als Symbol für Leben, Tod und Auferstehung. Er war bei den Griechen der Antike der schönen, strengen Artemis geweiht. Sie war die Göttin der Jagd, des Waldes, des Mondes, der Gebärenden und des Todes.
Im Land der aufgehenden Sonne, Japan, mit seiner völlig anderen Sichtweise, erfährt der Kirschbaum höchste Verehrung, ja fast Vergötterung.
Der berühmte Feinschmecker Lukull hat die Kirsche der Überlieferung nach in Rom, und damit in Europa eingeführt. Seither gehört sie zu den begehrtesten Früchten unserer Breiten. Ob süß oder sauer ist Geschmackssache. Die berühmteste Züchtung ist wohl die Sauerkirsche (Schattenmorelle)
Ein Forscherteam der Universität of Michigen (Detroit) hat herausgefunden, dass die in der Schale der Früchte enthaltenen Anthocyane als Schmerzmittel wirken. Es werden nicht nur Schmerzen gelindert, sondern auch zellschädigende Moleküle (freie Radikale) neutralisiert. Das reichlich vorhandene Vitamin C unterstützt das Immunsystem. Wer täglich ein halbes Pfund vollreife Früchte isst, senkt den Harnsäurespiegel und bringt Stoffwechsel und Blutbildung in Gang. Die Frucht im Allgemeinen wirkt als leichtes Abführmittel. Das erhitzte Kirschkern-Säckchen erwärmt wohltuend bei Verspannungen und auch als Gesichtsmaske.
Den Inhaltsstoffen der Kirsche haben Wissenschaftler nachgespürt. Die Mineralstoffe und Vitamine konnten in ihrer Wirkung in der Zwischenzeit belegt werden. Sauerkirschen besitzen neben Kalium und Folsäure vorwiegend die Vitamine A, B1, B2, C und E und gelten als reiche Quelle der wertvollen Anthozyane, den roten Pflanzenfarbstoffen.
Rezept:
Tee (aus getrockneten Fruchtstielen): Solchen Tee kann man in der Apotheke kaufen. Er wirkt entwässernd und schleimlösend , besonders bei hartnäckigem Husten. Die Apotheke als Bezugsquelle ist deshalb zu empfehlen, weil hier ausgeschlossen ist, dass Spritzmittel und andere chemische Wirkstoffe enthalten sind.
2 TL getrocknete Kirschen-Stiele mit ½ l kaltem Wasser aufkochen und 10min. ziehen lassen. Dann mit Honig gesüßt trinken. 1-2 Tassen pro Tag helfen bei Husten und sind ein harntreibendes Mittel.