Heuberger Bote

Stühlerück­en bei der Spaichinge­r VHS

Leiter Stefan Eret hört auf, sein Nachfolger ist Clemens Schmidlin

- Von Caroline Messick

- Der alte Leiter verabschie­det sich, der neue steht schon in den Startlöche­rn: Bei einer Pressekonf­erenz hat die Volkshochs­chule Spaichinge­n am Donnerstag ihren neuen Leiter vorgestell­t – und den alten gleich verabschie­det.

„Ich komme weder als Reformer, noch als Revolution­är.“Mit diesen Worten stellte sich Clemens Schmidlin als neuer Leiter der Volkshochs­chule Spaichinge­n vor. Momentan befindet sich der 44-Jährige noch in der Einlernpha­se, bevor er zur neuen Kursperiod­e ab September vier Tage die Woche im Einsatz ist.

Erfahrung im Bereich Erwachsene­nbildung kann der 44-Jährige bereits vorweisen. Nach seiner Promotion war der Archäologe für die Bayerische­n Staatsgemä­ldesammlun­gen im Bereich mediale Kulturverm­ittlung in München zuständig. Mithilfe von Ausstellun­gen, Filmen und Texten übersetzte er dort Kultur für Kulturinte­ressierte. Zwischen seinem früheren Job beim Museum und der neuen Stelle an der Volkshochs­chule sieht der zweifache Familienva­ter durchaus Parallelen: „Das ist ja auch eine Form von Erwachsene­nbildung.“

Grund für seinen Jobwechsel sei laut Schmidlin der „unrhythmis­che Lebensstil“, den die Selbststän­digkeit, in der er zuletzt für das Stuttgarte­r Lindenmuse­um gearbeitet hat, mit sich bringe. Auch seine Frau, die von Beruf Musikerin und Komponisti­n ist, könnte sich vorstellen, in der Gegend zu arbeiten; beispielsw­eise in der musikalisc­hen Hochburg Trossingen.

Der Spagat der Interessen

Viel revolution­ieren wolle er bei der Spaichinge­r Volkshochs­chule aber nicht: „Das muss man, glaube ich, auch gar nicht“, so der 44-Jährige. Eine kleine Idee in Sachen Kundenansp­rache schwebt ihm aber jetzt schon vor: Mit spezifisch platzierte­r Werbung für die Kurse will er Überoder Unterbeleg­ung einzelner Veranstalt­ungen besser auffangen.

Und genau das ist laut Eret auch der Spagat, den es zu bewältigen gilt: „Es ist schwierig, ein Gefühl dafür zu entwickeln, was ankommen wird und was nicht.“Eret zufolge würden nicht alle Kursangebo­te gleicherma­ßen angenommen. Den Grund für die ungleiche Verteilung kennt Eret, der zwei Jahre lang Leiter der Spaichinge­r Geschäftss­telle war, nicht: „Wenn zum Beispiel ein Theaterstü­ck gut gelaufen ist, kann man nicht sagen, ob es daran lag, weil der Titel gut ist, oder weil der Termin einfach gut gewählt war.“

Eret selbst verlasse die Spaichinge­r Geschäftss­telle mit mehr als nur einem weinenden Auge. Der anhaltende Lehrermang­el habe den studierten Maschinenb­auer und Berufsschu­llehrer nach Singen gerufen, wo er ab September im KfZ-Bereich unterricht­en werde. Auch sein Team werde er vermissen: „Wir haben über die zwei Jahre eine tolle Bindung zueinander aufgebaut.“Schmidlin wünscht er alles Gute in seinem Amt: „Ich bin davon überzeugt, dass mein Team und die Spaichinge­r ihm einen großartige­n Start ermögliche­n werden.“

 ?? FOTO: CAROLINE MESSICK ?? Wechsel bei der VHS-Leitung: Stefan Eret verabschie­det sich zum 31. Juli und begrüßt seinen Nachfolger, Clemens Schmidlin, der ab September sein Amt übernehmen wird.
FOTO: CAROLINE MESSICK Wechsel bei der VHS-Leitung: Stefan Eret verabschie­det sich zum 31. Juli und begrüßt seinen Nachfolger, Clemens Schmidlin, der ab September sein Amt übernehmen wird.

Newspapers in German

Newspapers from Germany