Die Sicherheit im Blick
Die Polizei zeigt dank „PräTUT“mehr Präsenz in der Tuttlinger Innenstadt
- Mehr Präsenz zeigen, den Bürgern das Gefühl der Sicherheit geben. Das ist das Ziel der Tuttlinger Polizei mit ihrem mit der Stadt abgestimmten Konzept „PräTUT“. Deswegen sind unter anderem die beiden Polizisten Sven Saile und David Walther vermehrt in der Innenstadt fußläufig unterwegs.
Es ist Markt, wie üblich an einem Freitag in Tuttlingen. Saile und Walther schlendern durch die Bahnhofund Königstraße. Ihr Blick wandert umher. Sie suchen dabei in erster Linie nicht nach möglichen Straftätern, sondern nach Marktbesuchern, mit denen sie ins Gespräch kommen können. „Wir sind täglich und zu den relevanten Zeiten unterwegs“, berichtet Saile. Das könne auch in den Abendstunden in Zivil sein.
Am Markttag sind sie allerdings in Uniform unterwegs. Immer wieder wandern die Blicke der Marktbesucher hinter den zwei Beamten her. Nur: So richtig ansprechen, dass will sie zunächst niemand. Deswegen ergreifen Saile und Walther selbst die Initiative und fragen einen kleinen Jungen einfach, ob er auch einmal Polizist werden will. Die Antwort kommt prompt: „Feuerwehrmann“. Das ist vielleicht nicht die Antwort, die Saile und Walther gerne gehört hätten, aber ihr Ziel haben sie erreicht: Die kleine dreiköpfige Gruppe, die mit dem Knirps in der Bahnhofstraße steht, kommt mit den Beamten ins Gespräch.
Ein mulmiges Gefühl
„Die Bahnhof- und Königstraße sind eigentlich keine für uns. Die sind eher im Umläufle und am ZOB zu finden“, sagt Saile. Trotzdem würden die Beamten immer wieder etwas feststellen, was sie ohne die Tour erst gar nicht erblicken würden. Bei ihren Runden geht es auch um das subjektive und die objektive Sicherheitsempfinden. Die Menschen fühlen sich von ihrer Umgebung bedrohter als es von der Statistik her sein müsste.
„Nach 18 Uhr gehe ich eigentlich nicht mehr alleine durch die Stadt“, sagt eine junge Frau, die mit den beiden Polizisten ins Gespräch gekommen ist. Sie fühle sich etwa an der Sparkasse am Marktplatz aufgrund der Ansammlung von jugendlichen Gruppen nicht wirklich wohl. Doch das ist wohl eher eine subjektive Wahrnehmung: „Kaum jemand hat etwas erlebt oder gesehen“, betont Saile. Dem stimmt die junge Frau zwar zu, ihr mulmiges Gefühl bleibt dennoch.
„Der Verkehr ist eines der wichtigsten Themen, auf die wir angesprochen werden“, sagt Walther. So auch am Place de Draguignan: Dort erhebt sich eine Frau von ihrem Tisch im „La Vie“und steuert auf die beiden Beamten zu. Ihr Mann säße im Rollstuhl und aufgrund vieler Falschparker in der Donaustraße und den umliegenden Straßen sei es für ihn schwierig, vorbeizukommen.
Saile und Walther berichten, dass Falschparker von der Stadt ein Knöllchen bekommen würden. Die Politesse sei auch in der Stadt unterwegs. Sie versprechen in der naheliegenden neuen Stadtwache des Kommunalen Ordnungsdiensts in der Helfereistraße vorzusprechen. Gesagt, getan: Zwei Minuten später stehen sie am Tresen der Stadtwache und berichten von dem, was sie von der Frau gehört haben.
Auf dem Marktplatz kommen Saile und Walther zwei Kollegen entgegen. Sie suchen nach einem Mann mit dunkler Hose und weißem Hemd, der wenige Minuten zuvor einen Wechselgeld-Trick angewendet haben soll. Nun heißt es, die Marktbesucher noch etwas genauer in den Blick zu nehmen. „Ist es der?“, fragt Walther und zeigt auf einen Mann, der etwa 30 Meter entfernt ist. Den haben die Kollegen schon gescannt, er ist es nicht.
Mann verliert seine Geldbörse
Etwas genauer im Blick hätte dagegen ein junger Mann seine Geldbörse haben müssen. Er berichtet den Beamten, dass er diese verloren habe. Wieder helfen Saile und Walther, indem sie dem Mann raten, sofort die EC-Karte sperren zu lassen. Schließlich könne man damit in manchen Geschäften auch ohne PIN bezahlen. Und sie verweisen auf das Fundbüro im Rathaus. Damit haben sie wieder ihre wichtigste Aufgabe erfüllt: mit den Leuten ins Gespräch kommen. Auch wenn sie keinen Straftäter gefasst haben, für sie war es eine gute Runde.