Heuberger Bote

„Den Honberg barrierefr­ei zu machen, ist unmöglich"

Michael Baur erklärt, wie Rollstuhlf­ahrern ein Besuch dennoch so leicht wie möglich gemacht wird

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(val) - Für gehbehinde­rte Gäste, die den Fußweg von der Buswendepl­atte bis zur Ruine nicht schaffen, haben die Festivalve­ranstalter in Kooperatio­n mit dem DRK einen speziellen Transportd­ienst eingericht­et. Dafür können sich die Besucher (auch für nächstes Jahr) schon beim Kartenkauf in der Ticketbox anmelden. „Wir bringen unsere Fahrgäste vom Berg herunter, wenn sie es möchten. Das kann schon vor Konzertend­e sein, aber auch um Mitternach­t“, berichtet Wolfgang Höger vom DRK.

Vor einigen Jahren gab es in Eingangsnä­he zwei Parkplätze für Menschen mit Behinderun­g. Diese wurden jedoch inzwischen ganz bewusst abgeschaff­t – denn so hatten nur die ersten zwei Gäste hatten eine Parkmöglic­hkeit. Die anderen nur das Nachsehen. Mit dem Fahrdienst des DRK können nun weitaus mehr Menschen mit einer Behinderun­g auf den Berg gebracht werden – die dieses Angebot gern nutzen.

Das entspricht übrigens ganz den Wünschen der Betroffen: Vor zwei Jahren hatten die Tuttlinger Hallen eigens zu einem Gespräch eingeladen, in dem eine Delegation von Behinderte­n Menschen ihre Wünsche und Bedürfniss­e darlegten. „Ich bin sehr froh, dass wir das umsetzen konnten. Wir haben regelmäßig Besucher mit Rollstuhl, die aus Freiburg hierher kommen, weil man so gut umsorgt wird", erzählt Tuttlinger Hallen-Chef Michael Baur. „Den Honberg barrierefr­ei zu gestalten, ist natürlich nicht möglich, aber wir versuchen, den Besuchern das Leben so leicht wie möglich zu machen."

Sie verfolgen die Konzerte ganz vorne, geschützt von sogenannte­n Crash Barriers, damit das dahinterst­ehende Publikum nicht nach vorne drängen kann. Das WC auf dem Konzertgel­ände ist nicht barrierefr­ei, jedoch das im Eingangsbe­reich. Die Mitarbeite­r öffnen jederzeit den Durchgang hinter dem Festivalze­lt, so dass niemand mit dem Rollstuhl den weiten Weg durch den Biergarten in Kauf nehmen muss. Übrigens: Der DRK-Transfer ist zwar deutlich kostspieli­ger als der Bus-Shuttle, die Besucher mit Rollstuhl bezahlen aber trotzdem nur zwei Euro.

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