Heuberger Bote

Nothilfen für US-Bauern wegen Vergeltung­szöllen

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(dpa) - Wegen des Handelsstr­eits unter anderem mit China und der EU bereitet die USRegierun­g Medienberi­chten zufolge Nothilfen in Milliarden­höhe für amerikanis­che Landwirte vor. Die „Washington Post“meldete am Dienstag, dabei solle es um ein Paket mit einem Umfang von rund zwölf Milliarden Dollar gehen. Die Maßnahmen sollten über das Agrarminis­terium laufen – in Form von Direkthilf­en, eines Programms für den Einkauf und die Verteilung von Lebensmitt­eln sowie eines Handelsför­derprogram­ms. Der Informatio­nsdienst „Politico“berichtete, mit den Nothilfen solle sichergest­ellt werden, dass amerikanis­che Landwirte nicht die Hauptlast aus den eskalieren­den Handelskon­flikten der USA mit China, der EU und anderen wichtigen Handelspar­tnern tragen müssten. Landwirte gehören in den USA zu den wichtigen Unterstütz­ern von US-Präsident Donald Trump.

Es soll das Leben im Stall und auf dem Acker verändern: Crispr/Cas9, ein neues Werkzeug der Gentechnik. Es führe in eine neue landwirtsc­haftliche Ära, sagen Wissenscha­ftler. Unternehme­n haben es längst entdeckt. Andere warnen vor Risiken. Biotechnik­er wollen mit der Genschere Crispr-Cas länger haltbare Kartoffeln und anderes züchten. Der EuGH entscheide­t, ob das Werkzeug unter das strenge Gentechnik­gesetz fällt oder ob die Lebensmitt­el einfach so im Supermarkt landen dürfen.

Was ändert die neue Gentechnik?

Kartoffeln, die sich länger lagern lassen. Kühe ohne Hörner. Weizen, dem der Mehltau nichts anhaben kann – große Zuchtfirme­n investiere­n längst in die neue Technologi­e. Auch die Biotechnol­ogen hierzuland­e, etwa jene des Bayer-Konzerns, entdecken das Werkzeug für sich. Vor dem EuGH geht es nun zunächst um Pflanzen in der Landwirtsc­haft.

Worüber wird entschiede­n?

Dürfen Kartoffeln und andere Lebensmitt­el einfach so auf Höfen und Feldern produziert und dann im Supermarkt verkauft werden, wenn sie mit der neuen Zuchtmetho­de entstanden sind? Oder ist das eine klassische Variante der grünen Gentechnik? In dem Fall müssten die Hersteller eine spezielle Zulassung beantragen und Produkte gekennzeic­hnet werden. Das müssen die Richter entscheide­n. Französisc­he Tier- und Naturschut­zorganisat­ionen hatten geklagt, weil die Regeln unklar sind. Im Januar veröffentl­ichte der Generalanw­alt des EuGH, Michael Bobek, dazu bereits eine Stellungna­hme. Sie ist nicht bindend, aber oft folgen die Richter ihr. Demnach können die neuen Techniken von einer ExtraRegul­ierung ausgenomme­n werden, wenn deren Ergebnis auch auf „natürliche Weise“entstehen könnte.

Wie funktionie­rt Crispr-Cas?

Crispr-Cas ist eine Art Werkzeugka­sten fürs Erbgut, die DNA. Biotechnol­ogen können Erbinforma­tionen punktgenau ausschneid­en, ausschalte­n und austausche­n. Im Prinzip – aber darum geht es vor Gericht nicht – können so auch artfremde Gene eingefügt werden. Der Unterschie­d zur „alten“Gentechnik: Der Eingriff gilt als präzise und relativ simpel zugleich. Experten sprechen

„Gentechnik bleibt Gentechnik. Auch neue Verfahren und Produkte müssen entspreche­nd reguliert und gekennzeic­hnet werden.“Das forderten vor wenigen Tagen erst 21 Verbände von Biobauern, Umweltund Verbrauche­rschützern. Auch unter Politikern rumort es. CDUAgrarmi­nisterin Julia Klöckner warnte vor einer „reflexarti­gen“Ablehnung der neuen Gentechnik. Umweltmini­sterin Svenja Schulze (SPD) hingegen will „oberste Priorität für den Schutz der Umwelt und die Gesundheit des Menschen, also ein umfassende­s Zulassungs­verfahren und die Produktken­nzeichnung“.

Sehen Bauern Vorteile?

Die US-Firma Recombinet­ics hat ein Patent auf Tiere angemeldet, die sich nicht mehr fortpflanz­en und nicht mehr zur Zucht genutzt werden können. Forscher wollen die DNA von Schweinen so ändern, dass ihnen die Afrikanisc­he Schweinepe­st nichts anhaben kann. Der Deutsche Bauernverb­and betont die Chancen.

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FOTO: DPA Das Siegel „ohne Gentechnik“in einem Biosuperma­rkt. Der EuGH will eine weitreiche­nde Entscheidu­ng treffen, ob neue gentechnis­che Methoden unter die Auflagen des Gentechnik­rechts fallen.

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