Ball-Bildung à la Barcelona: Ex-Trainer aus La Masia coacht Wurmlinger Nachwuchskicker
Messi, Xavi oder Iniesta: Mit diesen Namen bringt jeder Fußballfan den FC Barcelona und vielleicht auch La Masia – die Fußballschule des katalanischen Edel-Clubs – in Verbindung. Am Wochenende wehte ein Hauch von La Masia über die Fußballplätze des SV Wurmlingen. Mit Ex-Profi Jorge Arcita hatte ehemaliger Trainer von La Masia die sportliche Leitung des ersten SVWFußballcamps übernommen. Mehr als 60 Kinder – von den Bambini bis zur D-Jugend– in sechs Trainingsgruppen und zehn Betreuer lernten drei Tage vom Spanier neue Tricks, Technik und Taktik. Der Kontakt war vor einem Jahr entstanden, als der SVW die Fußballschule des 1. FC Köln besucht hatte. Dort ist Arcita als Trainer für die U 13 verantwortlich. „Jorge hat uns damals begeistert. Auch wenn er von seiner täglichen Arbeit andere Talente gewohnt ist, sah das Training mit unseren Kindern nach Spaß aus“, lobte Stefan Teufel, D-Jugendtrainer in Wurmlingen und Organisator des Fußballcamps. Nachdem die SVWJugendabteilung in den vergangenen Jahren die Talentschmieden von Ajax Amsterdam, Borussia Mönchengladbach und den Geißböcken in Köln besucht hatten, wollte der Verein nun etwas Eigenes initieren. Weil die Trainer auf dem Platz mithalfen und einige Eltern die Verpflegung übernahmen, konnte das Camp für rund 40 Euro pro Kind angeboten werden. Das Hauptaugenmerk lag bei Arcita darin, auf engem Raum Lösungen zu finden. „Wir wollen den Ball behalten. Dann kann der Gegner schon kein Tor schießen“, erklärte er. Alleine auf Ballbesitz ausgelegten Fußball, wie in Deutschland oder Spanien bei der WM zeigten, sei seine Spielidee aber nicht angelegt, erklärte der Kölner Jugendtrainer. „Wir müssen auch ein Ziel haben.“Nämlich Tore schießen. Deshalb, so Arcita, sei es am besten, den Ball in die gegnerische Hälfte zu bringen und einen Pass in die Tiefe zu spielen. Sollte der Ball verloren gehen, „können wir direkt ins Pressing gehen und nach Ballgewinn sofort wieder angreifen“, sagte Arcita. Dem Spanier hat es in Wurmlingen viel Spaß gemacht. „Die Jungs haben alles gut verstanden. Und das Ambiente hat mir gut gefallen. Es ist alles sehr familiär“, meinte Arcita. Möglicherweise gibt es im nächsten Jahr eine Neuauflage. Genügend Kinder wird der SVW für ein Camp schon zusammenbekommen. „Vor allem im unteren Bereich mit Bamibinis, F- bis D-Jugend sind wir gut bestückt“, sagt Teufel. Das Camp könnte sicher noch ein wenig erweitert werden. (maj)