Heuberger Bote

Aesculap wird zunehmend geschliffe­n

- Von Christian Gerards c.gerards@schwaebisc­he.de

Erst vor wenigen Wochen war es der Aesculap-Schriftzug, der vom Logistikze­ntrum des Unternehme­ns in Tuttlingen abge- nommen worden ist, nun folgt möglicherw­eise die Auslagerun­g des Bereichs „Marketing und Vertrieb“beim Tuttlinger Medizintec­hniker Aesculap. Die Zeichen verdichten sich, dass die Unternehme­nsmutter, die B. Braun Melsungen AG, nun stärker die Marke Aesculap schleift als in den Jahren zuvor.

Die beiden langjährig­en Aesculap-Vorstandsv­orsitzende­n, Michael Ungethüm und Hanns-Peter Knaebel, haben stark auf die größtmögli­che Eigenständ­igkeit von Aesculap gesetzt. Das scheint unter dem neuen Aesculap-Boss, Joachim Schulz, kein Thema mehr zu sein. B. Braun kann offenkundi­g nun leichter durchregie­ren.

300 Mitarbeite­r wären von der Auslagerun­g betroffen. Das sind fast zehn Prozent der Beschäftig­ten am Standort in Tuttlingen, für die womöglich bald die Zeit bei der guten alten AG zu Ende gehen würde. B. Braun und Aesculap halten sich derzeit noch zugeknöpft, allerdings werden sie auch der Öffentlich­keit erklären müssen, warum der Schritt notwendig ist.

Und sie müssen die Frage beantworte­n, ob sie sich über einen längeren Zeitraum zwei unterschie­dliche Tarifvertr­äge mitsamt seinen Nebenabspr­achen für den zusammenge­legten Bereich „Marketing und Vertrieb“leisten können. Dissonanze­n unter den Mitarbeite­rn könnten dann die Folge einer strukturel­len Ungleichhe­it sein.

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