„Immer auf der Suche nach Neuem“
Die Leipziger Band Karl die Große liebt es zu experimentieren
Mit ihrem Album „Dass ihr Superhelden immer übertreibt“kommt die Leipziger Band Karl die Große am Sonntag, 5. August, ins Zeughaus nach Lindau. Frontfrau Wencke Wollny klärt über den Bandnamen auf, berichtet von musikalischen Vorbildern und dem Experimentieren.
Jemand, der noch nie von Karl die Große gehört hat: Was sollte er als Erstes wissen?
Wir sind eine sechsköpfige Band aus Leipzig, die vielschichtige Popmusik mit deutschen Texten macht. Mit uns kann man einen abwechslungsreichen Konzertabend erleben. Das schönste Kompliment, das wir oft bekommen, ist: „Mein Tag war so anstrengend, ich war unsicher, ob ich wirklich komme und jetzt bin ich sehr glücklich, dass ich da war.“
Für Fans von welchem Künstler eignet sich eure Musik?
Das ist ja so eine Sache mit dem Vergleichen: generell für Fans von guter Popmusik mit guten Texten, die Lust auf etwas Neues haben. Wie unser Albumtitel schon verrät, haben wir auch Superhelden und Superheldinnen, die uns musikalisch beeinflussen: Sophie Hunger, Tele, Wir sind Helden, Clueso, Kat Frankie, Bilderbuch, Moop Mama, Keimzeit, Gisbert zu Knyphausen und Max Prosa … Moritz Krämer von Die Höchste Eisenbahn hat ein Lied auf unserem Album eingesungen. Wir waren gerade ein paar Monate als Vorband von Sarah Lesch unterwegs und das hat auch sehr gut zusammengepasst.
Wie wichtig ist die Experimentierfreude für eure Musik?
Sehr wichtig. Alle eben genannten Bands beeindrucken uns immer wieder, weil sie eingängige sehr gute Songs schreiben, die hier und da mal aus den gängigen Mustern ausbrechen und überraschen – sei es thematisch oder musikalisch. Das Experimentieren beginnt für mich schon beim Songwriting: Ich habe Überschriften aus illustrierten Zeitschriften gesammelt, bis sie sich reimten; habe ein Gedicht von Eva Strittmatter, das Kinderlied „Rot, Rot, Rot sind alle meine Kleider“und „Der Mythos des Sisyphos“von Albert Camus in verschiedenen Liedtexten verarbeitet. Diese stetige Suche nach Neuem macht sich in unserer Musik bemerkbar: Wir kombinieren Gitarre-BassSchlagzeug mit besonderen Sounds. Die kommen vom Klavier, von Synthesizern, Percussion-Instrumenten, Posaune und Klarinette und und und. Daraus wächst unser Bandsound.
Welche Verbindung gibt es zwischen Karl die Große und Karl der Große?
Gar keine. Außer, dass wir schon zweimal in Aachen gespielt haben. Zu Beginn des Studiums bekam ich einen Spitznamen von unserem oberbayrischen Pianisten: Karwendel = Karwenckel, übrig blieb schließlich nur noch Karl. Und Karl ist mit 1,85 Meter die Größte in der Band – daraus folgt „Karl die Große“.
Was tut ihr, falls ihr euch im Herbst bei den Via Vut Indie Awards durchsetzt?
Erstmal feiern und uns riesig freuen! Allein die Nominierung empfinden wir als eine große Ehre. Alle Bands aus der Kategorie „Beste_r Newcomer_in“sind wirklich toll und individuell. Wir fahren also im September zur Preisverleihung aufs Reeperbahn Festival nach Hamburg und gucken uns viele tolle Bands an. Egal, ob wir uns durchsetzen oder nicht, wir haben viele Pläne für die Zukunft und ein zweites Album kommt auf jeden Fall.