Rhonda Edgington unterhält mit amerikanischer Musik
Das dritte Orgelsommerkonzert in der Tuttlinger St. Gallus-Kirche – Bernard Sanders der Initiator
TUTTLINGEN - Das dritte Orgelsommerkonzert hat in der St.-GallusKirche stattgefunden. Die ausgezeichnete amerikanische Organistin Rhonda Edgington aus Holland, Michigan, bot auf der großen RiegerOrgel ein interessantes Konzert.
Sie begann mit Three St. Francis Legends von Carson Cooman. Die erste Legende war voll kraftvoller Akkordik und breiter Melodik. Die Vogelpredigt dann voll spritziger Vogelrufe in liebenswürdiger Weite. Eine harsche Musik beschrieb den Wolf, den Franziskus besänftigt.
Rhonda Edgington ließ eine Battaglia (Schlachtengemälde) des Spaniers Francisco Correa de Arauxo (1584 – 1654) folgen, deren schnelle Aggressionen sie mit grellen Trompeten registrierte.
Es folgte Sanctuary der Amerikanerin Gwyneth Walker mit den Sätzen Reverence (Ehrfurcht), All Nature Sings (Die ganze Natur singt) und A Refuge (Zuflucht, Frieden).
Grandiose Klanglichkeit
Olivier Messiaen schrieb nach seiner Gefangenschaft in Deutschland als frommer Mensch religiöse Musik. In Combat de la Mort et de la Vie war himmlische Musik zu erleben. Gregorianische Motive kleidete er in grandiose Klanglichkeit, die Rhonda Edgington makellos und inspiriert bot.
Die Sonata in C (1910) von James Woodman war das umfangreichste und imponierendste Werk des Konzerts. Virtuose Akkordik des Vivace eröffnete eine lebhafte Welt voll gewaltiger Klänge. Das ausgedehnte Adagio danach war ein Satz zum Träumen, über ruhigen Liegeklängen erstreckte sich moderne Melodik. Im Allegro moderato erklang dann wildschnelles Getön in reicher Akkordik und origineller Motivik.
Der Initiator des Konzerts, Bernard Sanders, war mit einer wunderschönen Komposition vertreten, Chant de Paix von 2006. Über ruhiger Motivik erklang eine freitonale Melodie, eine wundersame Melodie des Friedens.
Den Abschluss des Konzertes bildete Prelude, Aria und Finale (2013) von Margaret Sandresky. Ein heiteres Präludium eröffnete das Werk. In der Aria bewegte sich sanfte Melodik über schreitendem Grund mit Quintolen drin. Im Finale beendete dann eine äußerst lebhafte elementare Klangwelt diese Abendmusik. Dankbar applaudierten die Zuhörer dafür, dass Thonda Edgington mit ihrem vollendeten Spiel das Publikum mit großartiger wichtiger amerikanischer Musik bekannt gemacht hat.