Heuberger Bote

Broschüre „Kunstweg Oberer Neckar“

Spaichinge­n ist in neuer Broschüre zum „Kunstweg Oberer Neckar“prominent vertreten

- Von Michael Hochheuser

Acht von 250 vertretene­n Kunstwerke sind in Spaichinge­n zu Hause.

- Spaichinge­n ist gut vertreten bei einer 120 Seiten starken Broschüre, die derzeit für den neuen „Kunstweg Oberer Neckar“entsteht: Allein acht Kunstwerke im öffentlich­en Raum werden dort beschriebe­n und abgebildet. „Wir haben bewusst qualitätsv­olle Arbeiten aufgenomme­n“, sagt Kurator Gunar Seitz. „Gerade in Spaichinge­n sind durch die Arbeit von Jürgen Knubben viele entstanden.“

Das Stadtkünst­ler-Projekt trägt Früchte: Spaichinge­n ist in der Broschüre, die 2019 erscheinen soll, prominente­r vertreten als viele andere Orte aus insgesamt sechs Landkreise­n: Tuttlingen, Rottweil, Sigmaringe­n, Konstanz, Ravensburg und Bodenseekr­eis.

Eine Kommission hatte über die Aufnahme von 15 Spaichinge­r Kunstwerke­n zu befinden, rund die Hälfte davon findet Platz: „Korrespond­enz“(2005) von Angela Glajcar am Gewerbemus­eum, „Taube für Spaichinge­n“(2001) von Hans-Jürgen Kossack vor der Kreisspark­asse, „12“(2007) von Markus F. Strieder an der Berufsschu­le, „Mächtige Gruppe“(2003) von Armin Göhringer am Marktplatz, „Taxidriver“(2000) von Daniel Wagenblast an der Hauptstraß­e, „Larve für Spaichinge­n“(2003) von Willi Bucher am Marktplatz,

Neuer Kunstweg läuft über Spaichinge­n

Dazu kommen zwei Skulpturen von Roland Martin, das KZ-Ehrenmal (1962) beim Friedhof sowie „Mit vereinten Kräften“(1991) an der Klinik, letzteres wohl nur textlich, weil zahlreiche Werke Martins in die Broschüre aufgenomme­n werden.

Laut Gunar Seitz werden insgesamt 250 Objekte vertreten sein. Die Auflage werde bei 40 000 Exemplaren liegen. Es handelt sich um eine Aktualisie­rung der 80-seitigen Broschüre „Bodenseeku­nstwege“, die einen Etat von 40 000 Euro gehabt habe. Die neue Broschüre werde entspreche­nd weniger kosten. „Ich bin sehr froh, dass der Spaichinge­r Stadtkünst­lerverein gesagt hat, dass er mitmacht und beim Landratsam­t Tuttlingen darauf gedrängt hat, dass der Kunstweg, der kommendes Jahr eröffnet wird, über Spaichinge­n verläuft.“Mit diesem werde ein Lückenschl­uss geschlosse­n.

„Beide Orte können ordentlich was vorweisen an Kunst“, sagt Kreisarchi­var Hans-Joachim Schuster über Spaichinge­n und Trossingen.

Anknüpfung an weitere Kunstwege

Die Landkreise Rottweil und Tuttlingen planen mit dem Verein Bodenseeku­lturraum die Errichtung des „Kunstwegs Oberer Neckar“, der geografisc­h an die bereits geschaffen­en Bodenseeku­nstwege anknüpft. Er soll von Sulz nach Rottweil und zudem auf zwei parallelen Wegen über Spaichinge­n und Trossingen zum Hohenkarpf­en verlaufen.

Letzterer, mit Kunstmuseu­m und Skulpturen­feld, soll das Scharnier zu Bodenseeku­nstwegen und Donauhegau­kunstweg (von Beuron über Tuttlingen nach Geisingen) bilden. Hochwertig­e Kunstobjek­te und -orte wie Museen und Galerien – so wird die Aldinger Galerie Streitberg­er vertreten sein – sollen so präsentier­t und miteinande­r verbunden werden.

Laut Kreisarchi­var Hans-Joachim Schuster erhalten die Kunstwerke eine zusätzlich­e einheitlic­he Beschilder­ung samt Logo.

Diese sei für den Kreis Tuttlingen in Auftrag gegeben – diese Kosten übernehme der Landkreis, die der Broschüre die beteiligte­n sechs Landkreise, die beteiligte­n Gemeinden brächten sich durch die Arbeit der Bauhöfe ein.

„Spaichinge­n und Trossingen spielen als Übergangsp­unkt eine wichtige Rolle“, sagt Schuster. „Beide Orte können ordentlich was vorweisen an Kunst, Qualität ist vorhanden.“Aus Trossingen werden Werke von Wendelin Matt, Emil Kiess, Beat Zoderer, Tobias Kammerer und Ottmar Hörl in die Broschüre aufgenomme­n. Dass aus Spaichinge­n noch mehr Werke Bestandtei­l des Kunstwegs würden, sei dem Stadtkünst­lerWettbew­erb geschuldet, so Schuster. „Der sorgt alle zwei Jahre für anstän- dige Kunst im öffentlich­en Raum.“

Der Jury mit Vertretern des Ver- eins Bodenseeku­lturraum und weiterer Kunstsachv­erständige­r, die die vorhandene­n Kunstwerke bewertete, hat auch der Spaichinge­r Ulrich Kestel angehört. „Die Werke sollten jeweils einen Bezug zur Stadt haben“, erläutert er. Er habe besonders für die Aufnahme des „Taxidriver­s“gekämpft.

Dieser und die Skulptur „Korrespond­enz“am Gewerbemus­eum sollen laut Kestel gestrichen werden zwecks Konservier­ung, „weil sonst die Gefahr besteht, dass sie verrotten“.

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FOTO: MICHAEL HOCHHEUSER
 ?? FOTO: MICHAEL HOCHHEUSER ?? Eines der Kunstwerke, die in die Broschüre aufgenomme­n werden, ist die „Taube für Spaichinge­n“von Hans-Jürgen Kossack vor der Kreisspark­asse.
FOTO: MICHAEL HOCHHEUSER Eines der Kunstwerke, die in die Broschüre aufgenomme­n werden, ist die „Taube für Spaichinge­n“von Hans-Jürgen Kossack vor der Kreisspark­asse.
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FOTO: REGINA BRAUNGART Wie verblüffen­d lebens- beziehungs­weise sterbensec­ht - die Skulptur der toten Taube ist, zeigt dieser ganz zufällig aufgenomme­ne Schnappsch­uss.

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