Zeitz kein Held mehr
THW Kiel entfernt Ex-Ikone aus Ahnengalerie
KIEL (SID) - Handball-Rekordmeister THW Kiel hat Christian Zeitz (37) nach Vertragsstreitigkeiten aus seiner Ahnengalerie entfernt. Das Konterfei des Linkshänders hängt nicht mehr unter dem Hallendach in der Arena an der Förde. Der Ex-Weltmeister, der insgesamt 13 Jahre für den THW im Einsatz war und nun beim badischen Drittligisten SG Nussloch angeheuert hat, hatte sich zuletzt eine gerichtliche Auseinandersetzung mit den Kielern geliefert.
Zeitz hatte die Rechtmäßigkeit der vereinbarten Laufzeit seines Vertrags bis Ende 30. Juni 2018 angezweifelt und auf eine Entfristung geklagt. Der THW hatte den gebürtigen Heidelberger daraufhin im Februar suspendiert. Anfang Juli hatten sich die Streitparteien auf einen Vergleich geeinigt, Zeitz erhielt eine Entschädigungszahlung in Höhe von 75 000 Euro. Mit Kiel hatte der wurfgewaltige Rückraumspieler dreimal die Champions League sowie neunmal die deutsche Meisterschaft gewonnen. Im Nationaldress triumphierte Zeitz bei der Europameisterschaft 2004 und der Heim-WM 2007, 2004 holte er in Athen Olympia-Silber.
Nun heuerte Zeitz in der Heimat an. „Aufgrund der guten freundschaftlichen Verbindung zu unserem Co-Trainer hat Christian die SG Nußloch schon länger im Blick und hat so die positive Entwicklung des Vereins beobachtet", hatte sein neuer Club freudig auf seiner Webseite den spektakulären Zugang kommentiert.
In Kiel dagegen ist man auf Zeitz ncht mehr so gut zu sprechen. Die Ikonen des Clubs wie Marcus Ahlm, Magnus Wislander, Stefan Lövgren, Dominik Klein, Klaus-Dieter Petersen oder Thierry Omeyer „waren und sind auf und neben dem Platz Vorbilder. Sie trugen und tragen den THW Kiel im Herzen, und das bis heute weit über ihr Karriereende bei den Zebras hinaus“, zitieren die „Kieler Nachrichten“eine Stellungnahme des Vereins: „Christian Zeitz hat sich im Zusammenhang mit seinem Ausscheiden nicht mehr an diesen Werten orientiert.“