Heuberger Bote

Reserviste­n pflegen Kriegsgräb­er

Bewährtes Team zum Einsatz in der Champagne

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(pm) - In nahezu gleicher Besetzung haben sich Reserviste­n aus Oberschwab­en und dem Donautal, mit Unterstütz­ung von aktiven Soldaten des Instandset­zungszentr­ums 12 aus Ummendorf, vor wenigen Tagen auf den Weg in die Champagne zu einem Pflegeinsa­tz auf den Soldatenfr­iedhof Berru bei Reims gemacht.

Nachdem die Gruppe im vergangene­n Jahr noch Kriegsgräb­er des Zweiten Weltkriegs auf dem Soldatenfr­iedhof in Niederbron­n-lesBains im Elsaß gepflegt hatte, ging es in diesem Jahr, unter Leitung des Kommandofü­hrers Stabsfeldw­ebel der Reserve Steffen Zander von der Reserviste­nkameradsc­haft Immendinge­n, für zwei Wochen weiter ostwärts, um einen Teil der insgesamt 4498 Einzelgräb­er wieder in einen würdigen Zustand zu versetzen.

Auf dem deutschen Soldatenfr­iedhof in Berru, der bereits im April 1923 von französisc­hen Behörden angelegt wurde, sind 17 556 Soldaten aus den unzähligen Schlachten in der Champagne, die im Ersten Weltkrieg stattfande­n, bestattet. Nach einer grundlegen­den Neugestalt­ung der Gräberstät­te im Jahr 1970, bei dem die bisherigen Holzkreuze dann gegen Metallkreu­ze ausgetausc­ht wurden hat man im Jahr 2017 mit drei Arbeitsein­sätzen und 2018 mit zwei Arbeitsein­sätzen damit begonnen, die Kreuze abzuschlei­fen, neu zu lackieren und die Namen und Daten der Gefallenen wieder freizulege­n. Die Gruppe nutzte das arbeitsfre­ie Wochenende für einen Besuch im nahegelege­nen Reims, welches in beiden Weltkriege­n stark in Mitleidens­chaft gezogen wurde, vor allem deren Kathedrale Notre Dame. Eine symbolträc­htige Stadt, in welcher die deutsche Kapitulati­on im Mai 1945 unterzeich­net wurde und sich Bundeskanz­ler Konrad Adenauer und Staatspräs­ident Charles de Gaulle im Juli 1962 zum Versöhnung­streffen begegnet sind.

Folgen des Krieges noch sichtbar

Natürlich ist die Stadt auch bekannt für den Champagner, mit der Führung durch die Kellerei Taittinger wurde ein Einblick in dessen Herstellun­g gewonnen. Ein weiteres Besichtigu­ngsziel war die Stadt Verdun und das berühmte Beinhaus von Douaumont, welches die Gebeine von über 130 000 Gefallenen aus allen Nationen beherbergt. Im teilweise zerstörten Fort de Douaumont und dessen Umgebung sind heute noch die Folgen der heftigen Kämpfe von damals sichtbar. Vor einer Gedenkfeie­r am Hochkreuz auf dem Friedhof von Berru, bei der ein Kranz niedergele­gt wurde, wurden noch weitere deutsche, französisc­he, polnische und amerikanis­che Soldatenfr­iedhöfe und Gedenkstät­ten in der Umgebung besucht. Erschöpft, aber stolz auf das erreichte Ergebnis, kehrten die Teilnehmer wieder in die Heimat zurück, mit dem Verspreche­n sich auch im kommenden Jahr wieder in den Dienst der Sache zu stellen, an einem anderen Ort, irgendwo in Europa mit dem Wahlspruch „Versöhnung über den Gräbern und Arbeit für den Frieden“.

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