Besucherstrom rollt
Eisenbahnmuseum, Auberlehaus und Harmonikamuseum machen keine Sommerferien
TROSSINGEN - Nicht alle Trossinger Einrichtungen machen derzeit Sommerpause. Die Museen freuen sich beispielsweise auch im August über viele Besucher - und haben nebenbei jede Menge andere Aufgaben zu bewältigen.
„Im Hintergrund laufen eigentlich ständig irgendwelche Telefonate, Gespräche und E-Mails hin- und her, so dass die damit beauftragten Personen eigentlich immer etwas zu tun haben, auch wenn das nicht immer und für jeden sofort sichtbar ist“, sagt zum Beispiel Stefan Ade vom Freundeskreis der Trossinger Eisenbahn.
Anfang August erhielt der Verein Besuch aus Rheinland-Pfalz: Die Freunde der Ahrtalbahn (Remagen - Ahrbrück - Adenau) kamen mit 20 Personen, die mehrheitlich aktive oder ehemalige Mitarbeiter der Deutschen Bahn waren, einen Tag später war - wie an jedem ersten Sonntag im Monat - das Eisenbahnmuseum geöffnet. „Auch bei schönstem Schwimmbadwetter läuft der Museumsbetrieb und die Vereinsarbeit weiter, notfalls mit reduzierter Geschwindigkeit, aber es läuft“, stellt Ade fest.
Am morgigen Freitag steht außerdem das Kinderferienprogramm an, für das erstmals ein speziell für die 20 kleinen Besucher ausgearbeitetes Konzept zum Einsatz kommen soll. „Ich bin sehr gespannt, wie das ankommt und was anschließend die kleinen und großen Eisenbahner zu berichten haben“, so Ade. Danach stemmt der Verein noch eine Mondscheinfahrt und das Eisenbahnmuseum ist geöffnet. Die Abfahrt ist am Trossinger Stadtbahnhof um 20.13 Uhr. Nach einer kurzen Pause am Staatsbahnhof geht es um 20.32 Uhr wieder den Berg hinauf, Ankunft zurück in Trossingen ist 20.44 Uhr.
Mitten im Aufbau
Auch Volker Neipp vom Auberlehaus hat alle Hände voll zu tun. „Der Besucherstrom rollt unablässig im Museum Auberlehaus, ein Sommerloch im klassischen Sinne gibt es nicht“, sagt er.
Im Gegenteil: Derzeit sind besonders viele ausländische Besucher zu Gast, die gezielt nach Trossingen ins Auberlehaus kommen. 80 Gäste aus acht Nationen waren am Sonntag zu Gast. „Hauptanziehungspunkt ist hier ganz klar die Saurierausstellung“, so Neipp.
Viel Aufwand bedeutet außerdem der Aufbau der neuen Dauerausstellung „Naturräume“im ersten Obergeschoss, die der Öffentlichkeit am 21. Oktober zum ersten Mal präsentiert werden soll. „Am vergangenen Sonntag war ich selbst in der Wilhelma und habe Expoante für die neue Dauerausstellung abgeholt“, verrät der Leiter des Heimatmuseums. Da das gesamte Team ehrenamtlich arbeitet, müssen solche Dienstgänge eben auch im Urlaub oder in der Freizeit abgearbeitet werden.
Gerade gestartet sind die Arbeiten am Raum der Artenvielfalt, der Ende August mit der neuen Großvitrine fertiggestellt sein soll, Anfang September soll diese bestückt werden. Laut Neipp liegt das Team voll im Zeitplan.
Viel vor im Herbst
Etwas ruhiger geht es derzeit im Harmonikamuseum zu, das stark von Gruppen lebt. „Da ist vor und nach den Ferien mehr los“, meint Leiter Martin Häffner. „Tote Hose“sei aber definitiv nicht - immer wieder besuchen Einzelbesucher das Museum und auch das Kinderferienprogramm wird am Dienstag, 21. August, für Trubel sorgen.
Dabei ist es Häffner ganz recht, dass er jetzt etwas mehr Zeit hat, um den Herbst vorzubereiten, denn ab September stehen zahlreiche Veranstaltungen an. Am 8. und 9. September kommt zum großen Sammlertreffen, bei dem eine große Sammlung versteigert wird, auch der Harmonika-Nachwuchs und etwas später steht das große Museumsfest gemeinsam mit der Flözlinger Schittenhelm-Brauerei an. „Ich kann die Luft gut gebrauchen“, so Häffner. Nur das Telefon steht nicht still im Harmonikamuseum: Fast täglich rufen Akkordeon- und Mundharmonikabesitzer an und bieten Instrumente zum Kauf an. „Dafür haben die Leute, so scheint es, in den Ferien mehr Zeit als sonst“, sagt Häffner.