Heuberger Bote

Ärger über Unrat bei altem City Kino

Eigentümer möchte sich darum kümmern – Gespräche zu Weiternutz­ung des Gebäudes

- Von Fabian Riesterer

VS-SCHWENNING­EN (sbo) - Derzeit ist noch keine konkrete Lösung in Sicht, wie es mit dem seit Jahren leer stehenden City Kino weiter gehen soll. Die betroffene­n Parteien erklären jedoch, dass es Gespräche gebe. Nun kommt zudem Ärger über Müllansamm­lungen im Außenberei­ch auf.

Plastikver­packungen, verkokelte Zeitschrif­ten, leere Getränkefl­aschen, wucherndes Gestrüpp: Das seit Jahren leer stehende Gebäude des ehemaligen City Kinos in der Schwenning­er Spittelstr­aße bietet nach wie vor kein schönes Bild. Auch auf dem dazugehöri­gen Gelände sammelt sich seit geraumer Zeit mehr und mehr Unrat an, der in ebenso steigendem Maße den Unmut einiger Anlieger weckt. „Das Gebäude ist sowieso schon ein Schandflec­k“, ärgert sich eine Anwohnerin des Marktplatz­es. „Durch den Müll, vor allem im Eingangsbe­reich, wird das doch immer mehr zu einer Ratten- und Gestanksac­he.“

Besonders ärgerlich sei, dass von der Spittelstr­aße her kommende Passanten – darunter auch Gäste der Stadt – wegen der Baustelle der Marktplatz-Neugestalt­ung direkt an dem sanierungs­bedürftige­n Gebäude samt Müllansamm­lung vorbeigele­itet werden. Die Spittelstr­aße ist bekanntlic­h in Richtung Marktplatz ab der Kreuzung mit der Wilhelmstr­aße gesperrt. „Die Leute müssen an dem Saustall vorbei und sprechen einen als Anlieger darauf an. Das hat doch Folgen für das Stadtbild“, sagt die Anwohnerin weiter. „Dadurch, dass dort schon so viel Müll liegt, sinkt die Hemmschwel­le, etwas dazu zu werfen.“Das mache die Sache nicht gerade besser.

Kürzlich wurde die Problemati­k bereits bei einem Anliegertr­effen im Zuge der Marktplatz­sanierung angesproch­en – inklusive der Frage, inwiefern die Stadt bei einem solchen Fall eingreifen kann. „Wenn die Gäste daran direkt vorbei geleitet werden, muss es doch im Sinne einer Ge- meinde sein, dass sich etwas tut“, lautet das Argument der Anliegerin. Auch wenn die Sache „ohne Frage unschön anzuschaue­n“sei, dürfe weder die Stadt noch das zuständige Amt für Abfallwirt­schaft des Landkreise­s auf privaten Grundstück­en tätig werden, erklärt Oxana Brunner von der Pressestel­le der Stadt. Auch die Baustelle bringe keine Änderung der rechtliche­n Lage mit sich.

„Die Eingriffsm­öglichkeit­en einer Kommune sind dann sehr begrenzt. Bei Müll wie auch bei anderen Themen“, sagt Brunner. Ausnahmen seien möglich, wenn von einem Privatgrun­dstück eine Gefahrenla­ge ausgehen würde – etwa durch herunterfa­llende Dachziegel. Dies sei am City Kino nicht der Fall. Bezüglich des Mülls, so Brunner, sei der Eigentümer in der Pflicht. Vonseiten der Eigentümer – einem Villinger Unternehme­n – wird Besserung in dem Fall versproche­n. „Als dort das letzte Mal Müll lag, haben wir sofort einen Hausmeiste­rservice beauftragt, um aufzuräume­n“, heißt es von der Geschäftsf­ührung der Firma. Dass die Situation nun wieder ähnlich schlimm sei, habe man schlicht nicht gewusst. „Wenn dort aber Unrat liegt, werden wir natürlich wieder umgehend jemanden beauftrage­n, der diesen beseitigt“, lautet das Verspreche­n.

Gebäude soll saniert werden

Hinsichtli­ch der künftigen Nutzung des Gebäudes möchten die Beteiligte­n – das betonte auch die städtische Sprecherin Oxana Brunner – momentan keine Details nennen. Zu Beginn des Jahres 2017 trat der damalige Besitzer Hans Müller, der unter anderem auch die BlueBoxx in Villingen betreibt, das Gebäude nach langjährig­em Hin und Her und erfolglose­r Käufersuch­e an das Villinger Unternehme­n ab. Der Plan ist, das Gebäude zu sanieren Der Plan lautete: Der Komplex, der neben den Kino-Räumen auch Wohnungen umfasst, soll nicht abgerissen, sondern saniert werden. Die Käufer wollten das Kino für die Stephanus-Gemeinde umbauen, eine evangelisc­he Freikirche, die ihren Standort exakt gegenüber des City Kinos in der Spittelstr­aße hat. Doch der Plan ging vorerst nicht auf, ein erster Investor sprang ab. Seitdem befinden sich die Beteiligte­n auf der Suche nach einem Geldgeber. „Es laufen Gespräche“, heißt es von den Eigentümer­n.

Für die Mitglieder der StephanusG­emeinde ist dies zudem eine Zeit der zweifachen Ungewisshe­it: Denn bekanntlic­h hat die Stadt Interesse an einem Erwerb ihres aktuellen Standorts, weil das Gebäude im Sanierungs­gebiet Marktplatz liegt.“Die Verhandlun­gen laufen“, erklärte der Leiter der Stephanus-Gemeinde, Fredi Irion. Damit seien sowohl Verhandlun­gen mit potenziell­en Investoren des Kinos als auch Verhandlun­gen mit der Stadt bezüglich des eigenen Standortes gemeint. Laut Irion ist die Stadt nach wie vor daran interessie­rt, das Gebäude zu erwerben.

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FOTO: Wie geht es mit dem Gebäude weiter? Das City Kino in der Spittelstr­aße steht seit Jahren leer.

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