Prozess verspricht Einblicke in die Drogen-Szene
Sieben Angeklagte aus dem Landkreis Tuttlingen stehen ab Freitag vor Gericht
- Wegen Drogenhandels im großen Stil müssen sich von diesem Freitag an sieben Männer vor dem Landgericht in Rottweil verantworten. Tatorte waren vor allem Geisingen, aber auch Tuttlingen.
Der Prozess, der sich über zehn Verhandlungstage bis Mitte Oktober hinziehen wird, könnte aufschlussreiche Einblicke in die Drogen-Szenen im Landkreis Tuttlingen liefern, die sich gemeinhin im Verborgenen abspielt. Dass es dabei um viel Geld geht, ist schon an den Mengen des Rauschgifts zu erkennen, die in der Anklageschrift des Staatsanwalts auftauchen: Die höchsten Mengen betrugen 30 und 40 Kilogramm, also insgesamt 70 Kilogramm Marihuana, ein Kilogramm Amphetamin und 300 Gramm Kokain. Außerdem sollen die Beschuldigten mit Extasy und LSD gedealt haben. Experten schätzen allein ein Kilogramm Marihuana auf einen Wert zwischen 4000 und 5000 Euro, womit es nur in diesem Bereich um rund 300 000 Euro geht. Bei den sieben Angeklagten, die zwischen 22 und 42 Jahre alt sind und sich allesamt in Untersuchungshaft befinden, handelt sich um drei deutsche, zwei albanische sowie jeweils einen belgischen und einen türkischen Staatsangehörigen. Fünf von ihnen haben vor ihrer Verhaftung in Geisingen gewohnt. Ihnen werden von der Staatsanwaltschaft Rottweil zwischen 16 und 20 Verstöße gegen das Betäungsmittelgesetz vorgeworfen.
Rund 30 Zeugen geladen
Wie umfangreich der Prozess wird, geht allein daraus hervor, dass die 1. Große Strafkammer unter dem Vorsitz von Karlheinz Münzer rund 30 Zeugen, zwei Sachverständige und zwei Dolmetscher geladen hat. Hinzu kommen sieben Verteidiger.