Füchse machen halbe Million Minus
(dpa) - Handball-Bundesligist Füchse Berlin steht auch finanziell vor einer richtungsweisenden Saison. Laut Manager Bob Hanning geht der EHF-Pokalsieger mit einem Minus von 500 000 Euro in die neue Spielzeit. Am Donnerstag versicherte er aber, dass alle Gehälter bis Saisonende gezahlt werden. „Wir werden allen Verpflichtungen nachkommen. Sollte das irgendwie nicht klappen, wird es erst nächste Saison Konsequenzen geben“, sagte er.
Unter anderem durch sportliche Erfolge soll die finanzielle Situation aufgefangen werden. „Wir gehen ein gewisses Risiko ein, aber aufgrund der personellen Situation war es nicht anders möglich“, sagte Hanning. „Nun ist die Mannschaft gefordert, mir zu helfen und bei der Club-WM möglichst weit zu kommen. Die 200 000 US-Dollar fürs Finale oder besser noch die 400 000 Dollar für den Titel könnten wir gut gebrauchen. Der Sieg wäre finanziell sehr wichtig.“
Bei der Vereinsweltmeisterschaft vom 16. Oktober an im katarischen Doha sind die Berliner mit einer Wildcard dabei und treffen im Viertelfinale auf den brasilianischen Verein Esporte Clube Taubatéaus. Die Füchse gewannen das Turnier 2015 und 2016.
Nachdem Neuzugang Simon Ernst wegen seines zweiten Kreuzbandrisses weiter ausfällt und sein Vertrag vorzeitig bis 2021 verlängert wurde, kam zuletzt Jacob Tandrup Holm ein Jahr früher als ursprünglich geplant. Es helfe, dass Neuzugang Wael Jallouz vom FC Barcelona „nur ausgeliehen und nicht gekauft“sei. „Nun müssen Sponsoren, Team und Vermarkter zusammenstehen, um das Loch zu schließen“, appellierte Hanning.
„Die Füchse gehen in dieser Saison durch eingeplante höhere Ausgaben ein Riskio ein. Aber ich sehe darin keine dramatische Situation“, sagte Frank Bohmann, Geschäftsführer des Handball-Bundesliga-Verbandes HBL. „Das kann man mal machen.“Bohmann verwies darauf, dass die Füchse die Spiellizenz für die laufende Saison ohne Auflagen und Bedingungen erhalten haben.