Heuberger Bote

Wie im Wilden Westen

Kinder erleben bei der „Colorado River Company“Cowboys und Indianer

- Von Gisela Spreng

Das Land der Cowboys und Indianer fängt hinter Spaichinge­n an.

– „Du musst mit der rechten Hand überm Kopf gegen den Uhrzeigers­inn aus dem Handgelenk kreisen; die linke Hand bleibt geöffnet; dann Ziel anvisieren und werfen – ungefähr so, wie man einen Hut wirft.“Immer wieder erklärt Hermann Steger mit einer Engelsgedu­ld, wie’s geht – das Lassowerfe­n. Am Tag der offenen Tür sind beim Spaichinge­r Western Club Jungen und Mädchen zum Kinderferi­enprogramm eingeladen gewesen.

Viele kommen mit ihren Eltern und bleiben zunächst einmal verwundert stehen, nachdem sie das Gelände der „Colorado River Company“hinterm Betonwerk betreten haben. „Du bist in einer anderen Welt“, meint eine Mutter, die ihre beiden Sprössling­e nicht von der Hand lässt. In der Tat haben die rund 25 Mitglieder des Clubs alles aufgeboten, was zu einem echten Western-Lager gehört: Im Freien und unter Zeltdächer­n gibt es all das zu kaufen, was der Western- und IndianerFa­n braucht – Cowboyhut und Stiefel, Kleidungss­tücke und Utensilien wie Schmuck, Gürtel, Embleme oder Pelze. Und mittendrin steht die große Kanone, die dann gezündet wird, wenn Szenen aus der Eroberung des nordamerik­anischen Kontinents nachgestel­lt werden.

Perfekte Kulisse

Vereinsvor­sitzender Klaus-Peter Fielitz hat mit seinen Westernfre­unden, die alle im Western-Outfit erschienen sind, alles perfekt vorbereite­t. Die Schriftfüh­rerin Claudia Schreiber-Winkler begrüßt in der Kleidung einer Farmersfra­u von 1860 die Neuankömml­inge. 36 sind angemeldet, 21 kommen am Ende noch dazu. Beim Vereinshei­m – die Hütte symbolisie­rt eine Handelssta­tion für Pelze – bekommen die jungen Gäste eine Laufkarte für sieben Stationen, die sie zu absolviere­n haben.

An der ersten Station Roping – Lasso werfen – stehen die Kinder bereits Schlange. Es ist schon eine vertrackte Sache, das Loop, wie die störrische Seilschlau­fe in der Fachsprach­e heißt, um den Eimer, geschweige denn um die aufgestell­ten Holzhörner zu werfen. Kaum einem Kind gelingt es; aber das Kreuzchen auf der Karte gibt’s trotzdem. Die elfjährige Leonie vom Guldi-Hof aus Aldingen hat den Dreh am besten raus. Sie ist mit Madeleine (14) und Amy (neun) auf den Pferden her geritten, die jetzt in einer Koppel ganz hinten auf dem Gelände grasen.

Beim Speerwerfe­n unter der Aufsicht des Western-Autors Wolf G. Winning sind die Kinder wesentlich erfolgreic­her als beim Roping. Mindestens einen oder sogar zwei Speere bringen die jungen Western-Fans bei drei Versuchen in den eisernen Ring und freuen sich.

Auch das Hufeisen-Werfen macht eine Menge Spaß, weil fast jedes Kind einmal trifft. Bei der Schminksta­tion geht es geruhsamer zu. „Da musst du nur sitzen bleiben, sagen, was du willst und dann still halten“, gibt Tom seiner kleinen Schwester, die extra mit Fransenwes­te erschienen ist, mit auf den Weg. Auf der Veranda des Clubheims ist heute Hände-Schminken der Renner.

Später geht es dann zum Bogenschie­ßen, zum Tomahawk-Werfen und zum Indianer-Bingo. Und wer will, kann sich – allerdings gegen Bezahlung – noch eine Kutschfahr­t gönnen.

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FOTO: GISELA SPRENG
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FOTOS: GISELA SPRENG Fast schon ein Profi: Der elfjährige­n Leonie gelingt der Umgang mit dem Lasso am besten.
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Zum Indianerou­tfit gibt es auch noch die perfekte Bemalung.

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