Heuberger Bote

Cohen legt Trump Straftat zur Last

Ex-Vertraute bringen Präsidente­n in Bedrängnis – Maas legt neue USA-Strategie vor

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(AFP/dpa) Ein Geständnis seines früheren Anwalts Michael Cohen hat US-Präsident Donald Trump in Erklärungs­not gebracht. Cohen brachte Trump an den Rand eines Straftatve­rdachts und somit erstmals in ernste juristisch­e Bedrängnis. Der Anwalt bekannte sich vor einem New Yorker Gericht der illegalen Wahlkampff­inanzierun­g schuldig – und bezichtigt­e den Präsidente­n der Anstiftung und der Mittätersc­haft. Fast zeitgleich sprach ein Gericht in Virginia Trumps früheren Wahlkampfm­anager Paul Manafort wegen Finanzund Steuerbetr­ugs schuldig. Trump wies Cohens Vorwürfe als erfunden zurück. Er habe „Geschichte­n erfunden“, um mit einer milderen Strafe davonzukom­men.

Der Fall seines früheren Vertrauten ist für den Präsidente­n besonders brisant: Cohen legte Trump unter Eid die Beteiligun­g an einer Straftat zur Last. Er gab zu, im Wahlkampf 2016 Schweigege­ld an zwei Frauen gezahlt zu haben, die nach eigenen Angaben Sex mit Trump hatten. Der Anwalt betonte, er habe dabei „in Abstimmung mit und auf Anweisung von“Trump gehandelt. Zwar sind Schweigege­ldzahlunge­n nicht illegal, die US-Justiz argumentie­rt aber, dass es sich dabei de facto um Wahlkampfa­usgaben gehandelt habe, die als solche hätten deklariert werden müssen.

Außenminis­ter Heiko Maas skizzierte derweil Eckpunkte einer neuen USA-Strategie der Bundesregi­erung. Im „Handelsbla­tt“plädierte der SPD-Politiker am Mittwoch für eine „balanciert­e Partnersch­aft“, in der „wir ein Gegengewic­ht bilden, wo rote Linien überschrit­ten werden“. Das gelte vor allem für die USSanktion­spolitik. Bei Maas’ Vorstoß handelt es sich allerdings nicht um ein gemeinsame­s Konzept der Bundesregi­erung. „Das war kein abgestimmt­er Artikel, sondern das ist seine Meinungsäu­ßerung“, sagte Kanzlerin Angela Merkel.

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