„Versöhnen wir uns mit unseren Geschwistern“
Türkisch-islamischer Verein Spaichingen begeht das Opferfest
(pm) - Der türkischislamische Verein Spaichingen hat Opferfest gefeiert. Akin Eski vom Verein berichtet, wie der Tag abgelaufen ist.
„Wenn wir morgens aufstehen, reinigen wir uns, duschen und ziehen unsere schönsten Kleider an. Wir laufen oder fahren danach zur Spaichinger Moschee. In der Moschee wird auf der Kanzel Minbar eine Predigt gehalten, und erst danach findet das Festgebet statt.“
Die Festtagspredigt hielt Mahmut Kervan aus Rheinfelden, Ditib Camii Din Görevlisi. „Wir erleben an diesen Festtagen die Bedeutung und Sinn des koranischen Verses, dass „die Gläubigen ja Geschwister sind“. Heute beten Millionen von Gläubigen auch für uns, die Richtung Kaaba strömen.
Unsere Opfergaben, unsere helfende Hand, die wir zu den unterdrückten und armen Menschen in aller Welt ausgestreckt haben, sind dabei, ihre Besitzer zu erreichen. Es soll niemanden an diesem Festtag geben, mit dem wir wegen zum Beispiel eines Streits nicht reden. Also machen wir den ersten Schritt und versöhnen uns mit unseren Geschwistern, umarmen sie und lächeln uns gegenseitig wieder an.“
„Danach umarmten sich die Männer und Frauen unter sich und wünschten ein gesegnetes Fest“, berichtet Akin Eski. „Mittags besuchten wir Verwandte, traditionell gehen die jüngeren zu den älteren Menschen und wünschen ihnen ein gesegnetes Fest. Wenn wir Bekannte auf der Straße sehen, wünschen wir ihnen ebenfalls ein gesegnetes Fest. Es werden traditionell leckere Gerichte auf den Tisch gebracht, wie Fleischpfanne, Baklava, Böreck. Die Kinder bekommen Geld oder Geschenke von den Älteren, darum freuen sie sich am meisten auf dieses Fest. Am Abend sind wir alle sehr erschöpft von den Besuchen von Verwandten, Bekannten, Nachbarn, oder Flüchtlingen.“
Eski: „Ich beobachtete, dass man seine Nachbarn ebenfalls beschenkt oder sie zum Essen einlädt, egal welche Nationalität oder Religion sie haben. Ich glaube, das hat mich in Spaichingen am meisten gerührt. Wir sollten auch bei diesem Fest an die Flüchtlinge und die sozial Schwachen in unserer Gesellschaft denken, indem wir ihnen die Geduld ans Herz legen und ihnen ein gesegneten Fest wünschen.“