Heuberger Bote

Zum Auftakt gibt es doppeltes Kabarett

Nach der Sommerpaus­e kommen Django Asül und Hagen Rether

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TUTTLINGEN (sz) - Mit zwei hochklassi­gen Kabarettab­enden innerhalb von nur 24 Stunden kommt die „Bühne im Anger“Ende September aus der Sommerpaus­e. Am Freitag, 28. September, gastiert Django Asül, der „gerne als beispielha­ft integriert­er Türke missbrauch­te Niederbaye­r“(Süddeutsch­e Zeitung) mit seinem Programm „Letzte Patrone“. Und am Tag darauf ist die Reihe an Hagen Rether (am Samstag, 29. September, mit seinem Programm „Liebe“). Beginn jeweils um 20 Uhr.

Er ist politisch herrlich unkorrekt: Django Asül, der türkischst­ämmige Top-Kabarettis­t, kommt auch mit seinem neuen Programm knallhart politisch daher! „Letzte Patrone“, der Programmti­tel klingt tatsächlic­h martialisc­h.

Für Django Asül ist die Zeit der Ungewisshe­iten vorbei, die Fakten liegen auf dem Tisch: Die Bundesregi­erung hat die Implosion Deutschlan­ds auf der Agenda. Und auch der Allerletzt­e hat kapiert: Europa gibt es nicht. Und daraus zieht Django Asül einen Schluss: Er muss raus, raus ins wahre Leben. Django Asül stellt Fragen vom Hier und Jetzt bis zum Woanders und Früher.

Und weil die Realität nichts verzeiht, muss jeder Schuss sitzen. Und irgendwann hat man nur noch eine Patrone. Die letzte Patrone. Im Visier: Das Wesentlich­e. Wer oder was in Deckung gehen muss, verrät Asüls neues Programm. „Letzte Patrone“ist eine Ansammlung von Streifschü­ssen, ein irrer Mix aus Satire und Volkstheat­er. Zeitlos, aber aktueller denn je!

„Liebe“heißt das Programm von Hagen Rether seit Jahren. Ebenso lange ist es eine Sternstund­e des Kabaretts. Jetzt hat der Träger des Deutschen Kleinkunst­preises 2011 „Liebe“wieder aktualisie­rt: Es ist kein klassische­s Kabarett, eher ein „Mitdenkang­ebot“.

Rether verengt komplexe Zusammenhä­nge, ethische Widersprüc­he und gesellscha­ftliche wie politische Absurdität­en nicht auf bloße Pointen. Seine „Liebe“ist tragisch, komisch, schmerzhaf­t, ansteckend: Das Programm verursacht nachhaltig­e Unzufriede­nheit mit einfachen Erklärunge­n und stiftet zum Selberdenk­en und -handeln an. „Wir können die Welt nicht retten?“, fragt er – und liefert die Antwort in Form einer Gegenfrage gleich mit: „Ja, wer denn sonst?“

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FOTO: PRESSEFOTO Django Asül und Hagen Rether eröffnen die Kleinkunst­saison der Bühne im Anger.

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