Helios Arena: Statt Events gibt es Frust
Oktoberfest platzt – Rätsel um „Mega 90er-Party“– Hässler bedauert Vorgänge
(sbo) - Das für September geplante Oktoberfest ist vom Veranstalter kurzfristig abgesagt worden, zu den Verantwortlichen der „Mega 90er-Party“hat KEB-Chef Hässler keinen Kontakt mehr und wegen der Stadionbaustelle werden bis Herbst 2019 auch keine weiteren Events gebucht.
Für all diejenigen, die sich fest vorgenommen hatten, zwischen dem 28. und 30. September das Oktoberfest in der Schwenninger Helios Arena zu besuchen, schlug die Nachricht ein wie eine Bombe: Am Donnerstag veröffentlichte der Veranstalter, die CDS Dienstleistungsgruppe, auf der Facebook-Seite „Oktoberfest Villingen-Schwenningen“die Meldung, dass die Veranstaltung ausfallen wird. Dort heißt es: „Liebe Oktoberfest-Fans in Villingen-Schwenningen, leider sehen wir uns gezwungen, das Oktoberfest in der Helios Arena aus organisatorischen Gründen für das Jahr 2018 abzusagen. Uns ist dieser Schritt nicht leichtgefallen und wir bedauern es sehr, vor allem für unseren Partner in der Helios Arena und für alle Oktoberfest-Fans im Großraum Villingen-Schwenningen, die sich bereits sehr auf das Event gefreut haben.“
Gäste massiv verärgert
Ihrem Unmut darüber machten einige Nutzer umgehend Luft. Und so ärgern sich nicht nur diejenigen, die bereits Karten käuflich erworben haben, sondern auch Besucher, die Eintrittskarten für ganze Gruppen gewonnen hatten. Nachdem der Veranstalter in seiner Erklärung viel Raum für Spekulationen lässt, wurde im Netz fleißig über die Hintergründe diskutiert. Eine Antwort darauf gibt es bislang nicht, da CDS-Geschäftsführer Christian Schnürle für eine Stellungnahme nicht zu erreichen war. Ein Trost bleibt den Besuchern: „Die bereits gekauften Eintrittskarten werden über unseren Ticketpartner Diginights zurückerstattet. Das Geld müsste in den nächsten Tagen auf Euerm Konto sein“, heißt es in der Mitteilung abschließend.
Auch Klaus Hässler, Geschäftsführer der Kunsteisbahngesellschaft (KEB), kennt die Hintergründe nach eigenen Angaben nicht. Wie er erklärt, habe auch er nur den Inhalt der öffentlichen Mitteilung erhalten. „Mehr weiß ich leider auch nicht.“Allerdings ist Hässler enttäuscht, dass der Veranstalter sich so entschieden hat.
Hässler vermutet, die Entscheidung könnte mit der Pro-Bier-Messe, die von 12. bis 14. Oktober, also zwei Wochen später, auf dem Messegelände stattfinden soll, zusammenhängen. „Die Veranstaltung wird ebenfalls als Oktoberfest angepriesen. Vielleicht hat unser Partner aufgrund der zeitlichen Nähe abgesagt“, so Hässler vage.
Der Ausfall des Events hat für die KEB laut dem Geschäftsführer allerdings nur bedingt negative Auswirkungen. „Natürlich haben wir einen Einnahmenausfall (Miete), aber da wir organisatorisch nicht involviert sind, hält sich der Schaden für uns in Grenzen.“Und dennoch: Das Veranstaltungsmanagement in der Helios Arena steht in diesem Jahr unter keinem guten Stern. Die für 30. April geplante „Mega 90er-Party“wurde erst auf 10. November verschoben, doch auch die wird wohl nicht stattfinden. „Ich habe seither nichts mehr vom Veranstalter gehört, deshalb gehe ich davon aus, dass in der Saison 2018/19 nichts mehr in der Arena stattfindet“, sagt Hässler.
Wie aus gut unterrichteten Kreisen zu erfahren war, soll der Veranstalter der „Mega 90er-Party“Hallen quer durch ganz Deutschland gebucht, jedoch keine der geforderten Bedingungen für die Umsetzung der Veranstaltungen bisher erfüllt haben.
Bundesweite Kritik
Und tatsächlich: Die Internetrecherche nach dem zuständigen Veranstalter, der „Mama Concerts GmbH“aus Bochum, ergibt ein immer wiederkehrendes Bild. Wie mehrere Medien in unterschiedlichen Bundesländern berichten, kommt es immer wieder zu Eventverschiebungen durch die „Mama Concerts GmbH“. So wird von kurzfristig abgesagten und im Zuge dessen in Aussicht gestellten neuen Terminen in Ludwigsburg, Bielefeld, Köln und vielen anderen Städten geschrieben.
Planung für 2019/20
Im März teilte der Veranstalter mit, „dass auf Grund nicht vorhersehbarer und aktuell nicht zu lösender Probleme die für den 30. April terminierte Veranstaltung nicht durchgeführt werden kann“. Auch diese Formulierung findet sich mehrfach in den bereits genannten Berichterstattungen anderer Medien. Klaus Hässler prognostiziert indes, dass bis zum Ende der Baustelle am Eisstadion im Herbst 2019 keine Events gebucht werden können. „Danach geben wir wieder Gas.“