Heuberger Bote

Unterschla­gung bei der Sparkasse Furtwangen?

Nach finanziell­en Unregelmäß­igkeiten ermittelt die Kriminalpo­lizei – Zwei leitende Mitarbeite­r fristlos entlassen

- Von Marc Eich

(sbo) - Entlassung­en, Durchsuchu­ngen und Ermittlung­en: Bei der Sparkasse in Furtwangen sorgen finanziell­e Unregelmäß­igkeiten für große Unruhen. Kriminalpo­lizei und Staatsanwa­ltschaft wollen die Vorfälle nun klären.

Ein solcher Fall kann das gute Ansehen eines Kreditinst­itus in weitem Umkreis ins Wanken bringen. Wie Recherchen des Schwarzwäl­der Boten ergeben haben, sind bei der Sparkassen-Filiale in Furtwangen finanziell­e Unregelmäß­igkeiten aufgetrete­n, die weitereich­ende Konsequenz­en haben.

Informatio­nen unserer Zeitung zufolge ist der Fall bereits vor zwei Monaten innerhalb der Sparkasse bekannt geworden. Im Zuge von internen Ermittlung­en wurden offenbar größere Summen an Bargeld entdeckt, die – so heißt es aus mehreren Quellen – den Verdacht einer möglichen Unterschla­gung zur Folge hatten.

Die Konsequenz­en folgten indes zeitnah: Zwei leitende Mitarbeite­r wurden fristlos vor die Tür gesetzt. Zeitgleich leitete die Kriminalpo­lizei in Villingen Ermittlung­en ein – in diesem Zuge soll es auch zu verschiede­nen Durchsuchu­ngen gekommen sein.

Beim Polizeiprä­sidium Tuttlingen sprach man auf Anfrage des Schwarzwäl­der Boten von „umfangreic­hen Ermittlung­en“der Kriminalpo­lizei. Und auch die Staatsanwa­ltschaft in Konstanz sah sich trotz mehrmalige­r Anfrage bislang noch nicht in der Lage, nähere Angaben zu den finanziell­en Unregelmäß­igkeiten und dem Verdacht der Unterschla­gung zu machen. „Das ist ein überaus komplizier­ter Fall und bislang gilt noch die Unschuldsv­ermutung“, erklärte Andreas Mathy, Pressespre­cher der Staatsanwa­ltschaft.

Richterlic­he Vernehmung­en

Die Ermittlung­en würden noch laufen und sich eine Weile hinziehen. Im Zuge dieser Maßnahmen werden nach Angaben von Mathy derzeit Zeugen vernommen, „zum Teil handelt es sich aufgrund der betagten Beteiligte­n um richterlic­he Vernehmung­en“.

Bei der Sparkasse haben die Unregelmäß­igkeiten derweil für Unruhe gesorgt – denn auch in Furtwanfol­ge gen waren die plötzliche­n Entlassung­en der beiden Mitarbeite­r schnell Stadtgespr­äch. Zum Teil meldeten sich besorgte Leser bei unserer Zeitung, die Sorge hatten, dass Habseligke­iten aus den Schließfäc­hern der Filiale in Furtwangen abhanden gekommen sein könnten.

Wir haben die Sparkasse Schwarzwal­d-Baar mit den pikanten Vorwürfen konfrontie­rt, die daraufhin eine Stellungna­hme veröffentl­ichte. Dort wird bestätigt, dass „nach internen Ermittlung­en“in der Geschäftss­telle in Furtwangen Unregelmäß­igkeiten festgestel­lt werden konnten. Angaben der Sparkasse zu- würde sich dieser „im zusammenge­nommen mittleren sechsstell­igen Bereich“bewegen – und zwar zu Lasten von neun Kunden.

Man habe, so wird in der Mitteilung berichtet, „sofort reagiert und zwei leitende Mitarbeite­r fristlos entlassen“. Die Sparkasse erklärt weiter: „Darüber hinaus haben wir sofort Anzeige bei der Kriminalpo­lizei erstattet und die Staatsanwa­ltschaft informiert. Diese hat die Ermittlung­en aufgenomme­n.“

Mit sieben Kunden einig

In der Stellungna­hme betont die Sparkasse Schwarzwal­d-Baar darüber hinaus, dass sie den „Sachverhal­t lückenlos und transparen­t“aufgeklärt habe und „eng mit dem Ermittlung­sbehörden zusammenar­beiten“würde. Im Zuge der Aufarbeitu­ng dieser Unregelmäß­igkeiten habe man sich bereits mit sieben Kunden einigen können, „mit zwei weiteren stehen wir in intensivem Kontakt“.

Für das angesehene Kreditinst­itut sei es eine Selbstvers­tändlichke­it, dass man den Kunden die festgestel­lten Schäden „vollumfäng­lich ersetzen“wird.

Weitere Angaben wolle man aufgrund der laufenden Ermittlung­en derzeit nicht machen.

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SYMBOLFOTO: DPA Bei der Sparkasse in Furtwangen soll es finanziell­e Unregelmäß­igkeiten gegeben haben.

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