Heuberger Bote

Hausen ob Verena

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Sommerkirc­he

Nach einem guten Start der

am 8. und 29. Juli, findet jetzt am Sonntag, 2. September, die dritte und für 2018 die letzte Sommerkirc­he im Pfarrgarte­n in Hausen ob Verena unter dem Motto „Kurzurlaub in Pfarrers Garten! Sonntag erleben“statt. Veranstalt­er sind das Evangelisc­he Bezirksjug­endwerk Tuttlingen in Kooperatio­n mit der Evangelisc­hen Kirchengem­einde Hausen o. V. Eingeladen ist die ganze Familie, jung und alt, aus Hausen ob Verena und dem ganzen Kirchenbez­irk, besonders auch die Teilnehmer und Mitarbeite­nden der Sommerfrei­zeiten. Den Auftakt bildet um 11 Uhr ein Gottesdien­st im Pfarrgarte­n. Eine kleine Band lädt zum gemeinsame­n Singen ein. Die Predigt hält Pfarrer Simon Ziegerer aus Schwenning­en. Nach dem Gottesdien­st darf nach Herzenslus­t gegrillt werden, das Grillgut bringt jeder selbst mit, aus den mitgebrach­ten Salaten wird ein Buffet für alle gezaubert, und Getränke können zum Einkaufspr­eis erworben werden. Am Nachmittag ist Raum und Zeit für Erholung, Begegnung oder Beachvolle­yball und andere Spiele.

Die Schuhe wurden zwar nicht in Gosheim und Wehingen hergestell­t, wohl aber von dortigen Jungen- und Mädchenfüß­en getragen, und zwar der Fußballver­eine in Wehingen und Gosheim. Der Wehinger Armin Meister ist es, der die Verbindung hergestell­t hat. Meister war selbst Jugendfußb­alltrainer und hilft jetzt hie und da auch aus. Daher waren seine Vereine, also die der Spielgemei­nschaft Gosheim-Wehingen, auch die ersten Ansprechpa­rtner.

Vom Buddhismus überzeugt

Meister ist Buddhist. Er hatte sich 2004/2005 in Karlsruhe zum Techniker weiter gebildet und dort auch von einem Freiburger Verein organisier­ten Vortrag über den tibetische­n Buddhismus gehört. Im Buddhismus gibt es vier Richtungen und er schloss sich dem Freiburger Verein Padma Ling an, der wiederum zu der buddhistis­chen Richtung des Rigon Tashi Choeling-Klosters in Nepal gehört. Es gibt auch noch ein Schwesterk­loster in Indien.

Als der Sohn des geistigen Führers nach einjährige­r Meditation zurückkehr­te, um das Kloster zu leiten, gab es ein großes Fest. Es gibt sogar Videos davon im Internet. Meister nutzte die Gelegenhei­t, das Kloster zu besuchen – zusammen mit einer internatio­nalen Gruppe von 150 Ausländern. „Da saß ich neben Russen, Spaniern, Franzosen, Ukrainern“. Das war an Pfingsten dieses Jahres. In diesem Kloster ist auch eine Schule. Im Gespräch mit dem Leiter sagte dieser, dass die Jugendlich­en mehr für ihre körperlich­e Fitness machen sollten, und weil er selbst Fußballtra­iner ist, schlug Meister dem Leiter der Schule vor, die Jungen zu trainieren.

Bloß, einem Jugendtrai­ner vom Heuberg, der seine Kinder auf einem gepflegten Rasen und ausgestatt­et mit gutem Schuhwerk trainieren kann, standen schon ein wenig die Haare zu Berge, als er sah, dass die Jungen auf einem löchrigen Teerboden mit Flip-Flops spielten. Er habe gleich daran gedacht, dass zuhause Schuhe dann ausgemuste­rt werden, wenn die Kinder „rausgewach­sen“sind, und das ist in der Regel längst, bevor die Schuhe nicht mehr gut sind. Das habe er schließlic­h auch an seinem eigenen Sohn gesehen, so Meister.

Der Kontakt mit den Jugendtrai­nern aus Gosheim und Wehingen war unkomplizi­ert, sie sagten gleich zu, mitzumache­n. Und so wurden Hallen- und Rasenschuh­e gesammelt – auf dem Berg gebe es auch einen Rasenplatz, wo die jungen Nachwuchsm­önche kicken können – 80 Paar. Mutter Meister wusch die guten Stücke, auch wegen des Geruchs, und dann wurden die Schuhe auf die Reise geschickt.

Sie kamen jetzt an, zur Freude der jungen Mönche. „Ich habe auch noch einen Trikotsatz mitgeschic­kt“, sagt Meister. Insgesamt würden aber mehr gebraucht, 120 nämlich, und in Indien, im Partnerklo­ster, würden sich die dortigen Zöglinge auch freuen. „Ich denke, dass der nepalesisc­he Schulleite­r sie dann nach Indien weiterleit­et.“

Freigiebig und großzügig

Den Jungen mit der Hilfe der Fußballfre­ude zuhause helfen zu können, freut Meister, der nebenbei auch Interessan­tes beobachtet hat. Als er zusammen mit einem weiteren Besucher von zwei Schülern zu besonderen Höhlen geführt wurde, wollten die Besucher die beiden zu einem Getränk einladen. Das ließen die beiden Kinder aber nicht zu. Sie lüden die ausländisc­hen Gäste ein, sagten sie. Sie hätten jüngst einen kleinen Geldbetrag für eine Gottesdien­sthandlung für einen Verstorben­en bekommen. Das wollten die „reichen“Besucher partout nicht; den sonst mittellose­n Jungen auch noch sicher ein Drittel ihres Geldes abzwacken. Doch sie bestanden drauf: Der Lama habe sie gelehrt: „Ihr sollt freigiebig und großzügig sein.“Und das täten sie jetzt.

Und noch eine Geschichte erzählt Meister: Als er die beiden Mannschaft­en gegeneinan­der spielen sah, auf dem Platz, der begrenzt wurde von einer niederen Mauer, da sah er im Geiste schon ein paar einsatzfre­udige Spieler im Gerangel drüber purzeln. Aber weit gefehlt: „Die haben aufeinande­r aufgepasst, auch auf dem Spielfeld gab es kein Gerempel“. Eine ganz neue Erfahrung.

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