Heuberger Bote

„Ich habe nichts mitgebrach­t, außer mir selbst

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In den Sommerferi­en nutze ich gern die freie Zeit, um liebe Mitmensche­n zu besuchen. Für uns Schwaben gehört es da zum guten Ton, ein kleines Mitbringse­l dabei zu haben. Mit der Muttermilc­h haben wir in uns eingesogen, dass sich ein Gastgesche­nk ganz einfach gehört!

Dieses Geschenk ist ein Zeichen des Dankes und der Wertschätz­ung. Doch meistes stehe ich mit leeren Händen vor der Tür und begrüße meinen Gastgeber mit den bekannten Worten: „Ich habe nichts mitgebrach­t, außer mich selbst.“Es klingt dann immer wie eine Entschuldi­gung und es soll ja auch eine sein. Denn ich weiß ja, was sich eigentlich gehören würde. „Ich habe nichts mitgebrach­t, außer mich selbst.“– diese Entschuldi­gung könnte aber auch einmal ein Impuls zum Nachdenken sein. Denn worum geht es, wenn ich einen anderen besuche? Ich schenke ihm Zeit. Ich lasse ihn Wertschätz­ung spüren. Ich möchte ihn kennenlern­en oder meine Beziehung zu ihm pflegen.

Die Gastgesche­nke sind lieb und nett, und können genau das zum Ausdruck bringen. Aber letztlich reicht es doch tatsächlic­h, wenn ich mich mitbringe und da bin. So betrachtet könnte es dann nicht nur entschuldi­gend klingen, sondern auf das Entscheide­nde hinweisen, wenn ein Gast mich das nächste Mal begrüßt:

„Ich habe nichts mitgebrach­t, außer mich selbst.“

Denn darauf kommt es doch an!

Von Pfarrer Timo Weber Kath. Seelsorgee­inheit DonauHeube­rg

 ?? FOTO: F. SCHRAY ?? Die heilige Verena von Zurzach hat am heutigen Samstag ihren Gedenktag. Sie stammt (geboren um 244) aus Theben in Ägypten und folgte der Thebäische­n Legion des Römischen Reichs nach Mailand. Über Umwege kam sie in die heutige Schweiz als Einsiedler­in und Heilerin nach Solothurn. Später lebte sie nahe dem römischen Kastell Tenedo, dort, wo heute Bad Zurzach am Rhein ist, ein Kurort, der für sein wohltuende­s Wasser bekannt ist. Dort kannte man Verena, wie sie täglich mit Krug und Kamm vor die Stadtmauer ging, um die Aussätzige­n zu pflegen. Über ihrem Grab enstand im 5. Jahrhunder­t eine Kirche, später ein Kloster, das 1876 wieder aufgehoben wurde. Heute steht das nach ihr benannte Münster von Zurzach an dieser Stelle. Auf diese Verena spielt der Ortsname Hausen ob Verena an, wobei nicht exakt bekannt ist, woher in diesem Fall der Bezug rührt. Es gab dort einmal eine „Verenamühl­e“, wo Wasser aus Zurzach gelagert gewesen sein soll; vielleicht gab es aber auch in der Nähe eine frühe Verenakape­lle. Die Darstellun­g auf dem Foto stammt aus der Kirche in Nendingen.
FOTO: F. SCHRAY Die heilige Verena von Zurzach hat am heutigen Samstag ihren Gedenktag. Sie stammt (geboren um 244) aus Theben in Ägypten und folgte der Thebäische­n Legion des Römischen Reichs nach Mailand. Über Umwege kam sie in die heutige Schweiz als Einsiedler­in und Heilerin nach Solothurn. Später lebte sie nahe dem römischen Kastell Tenedo, dort, wo heute Bad Zurzach am Rhein ist, ein Kurort, der für sein wohltuende­s Wasser bekannt ist. Dort kannte man Verena, wie sie täglich mit Krug und Kamm vor die Stadtmauer ging, um die Aussätzige­n zu pflegen. Über ihrem Grab enstand im 5. Jahrhunder­t eine Kirche, später ein Kloster, das 1876 wieder aufgehoben wurde. Heute steht das nach ihr benannte Münster von Zurzach an dieser Stelle. Auf diese Verena spielt der Ortsname Hausen ob Verena an, wobei nicht exakt bekannt ist, woher in diesem Fall der Bezug rührt. Es gab dort einmal eine „Verenamühl­e“, wo Wasser aus Zurzach gelagert gewesen sein soll; vielleicht gab es aber auch in der Nähe eine frühe Verenakape­lle. Die Darstellun­g auf dem Foto stammt aus der Kirche in Nendingen.
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FOTO: T- FRANK Pfarrer Timo Weber.

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