Werbemarken zieren Jahreskalender
(pm) - Derzeit bereitet das Deutsche Harmonikamuseum wieder einen Jahreskalender mit historischen Werbemotiven Trossinger Harmonikahersteller vor. Eine Nummer kleiner, aber nicht weniger attraktiv als der laufende Wandschmuck-Kalender wird die Ausgabe 2019 laut Pressemitteilung sein.
Das neue Format DIN A 4 passe auch deshalb, weil sich das neue Produkt reizvollen Miniatur-Werbemotiven widmet: den sogenannten Werbemarken, die um 1910 groß in Mode waren. Die drei großen Trossinger Harmonikafabriken Hohner, Koch und Weiss nutzten jeweils mehrere dieser Briefmarken ähnlichen rechteckigen „Mini-Plakate“. Die vierte im Bunde, Ch. Messner, war 1909 von Hohner übernommen worden.
Einen praktischen Nutzen hatten die Marken über die Werbewirkung hinaus. Entsprechend aufgeklebt dienten sie zum Verschließen von Briefumschlägen und Kuverts, die damals noch nicht automatisch gummiert waren. Die Werbemarken wirken nicht nur durch ihre Optik attraktiv, sondern auch durch flotte Werbesprüche. Dabei würde der eine oder andere heute nicht mehr als „politisch korrekt“durchgehen, etwa: „Selbst die Schwarzen in Afrika tanzen nach Weiss-Harmonika“.
Alles in allem spiegeln die etwa drei Dutzend Werbemarken der Harmonikaindustrie den Zeitgeist des frühen 20. Jahrhunderts sehr gut wider; eben auch den kolonialen Blick auf die außereuropäische Welt.
Die zwölf schönsten Motive werden den Jahreskalender 2019 zieren. Dazu kommen das Titelmotiv (Deckblatt) und ein Impressumsblatt. Dieses enthält wichtige Hintergrundinformationen zu Gestaltung und Geschichte der abgebildeten Werbemarken, so die Mitteilung.
An den Texten schreibt Museumsleiter Martin Häffner noch. Doch soll der Kalender Ende September in Druck gehen und Mitte Oktober erscheinen.