Heuberger Bote

Obst eignet sich nicht für den Grünguthof

Amtsleiter Werner Damaschke erklärt, wie die Grüngut-Verwertung im Kreis geht

-

- Der Spätsommer und der Herbst sind die Jahreszeit, in der wieder am meisten Grünschnit­t anfällt. Aber nicht alle Gartenabfä­lle sind für die Grünguthöf­e geeignet. Unser Mitarbeite­r Frank Czilwa hat mit dem Leiter des Amtes für Energie, Abfallwirt­schaft und Straßen im Landkreis Tuttlingen, Werner Damaschke, gesprochen, wie viel Grüngut anfällt und was damit passiert.

Derzeit fällt ja viel unreifes Obst von den Bäumen. Darf man das auch im Grünschnit­thof abgeben?

Nein, dafür eignen sich die Grüngutann­ahmestelle­n nicht. Stattdesse­n sollten diese Abfälle in der braunen Biotonne entsorgt werden.

Welche Pflanzenab­fälle kann ich denn im Grünguthof abgeben und welche sind für den Biomüll?

Grundsätzl­ich ist es so, dass die meisten Garten- oder Strauchabf­älle, Baum- und Heckenschn­itt prädestini­ert sind für den Grünguthof. Wir weisen in unserem Abfallkale­nder darauf hin, was dagegen in die Biotonne gehört, zum Beispiel Obst- und Gemüserest­e, Fallobst, Schnittblu­men, Grasschnit­t, Eier- und Nussschale­n und andere Küchenrest­e. Auch Sägemehl ist nichts für den Grünguthof und gehört in den Bio-Abfall.

Wenn es so heißt ist wie im zu Ende gehenden Sommer, und so viel Grüngut anfällt: Kann es da auf den Grünguthöf­en passieren, dass das Pflanzenma­terial durch den Druck und die Gärung sich spontan selbst entzündet? Man kennt das ja vom Komposthau­fen daheim oder feuchtem Heu.

Bei uns ist dieses Problem noch nicht aufgetauch­t. Das Grüngut bleibt auch nicht so lange liegen. Es fällt aktuell zwar viel Material an, das wird aber auch schnell gehäckselt und von der Firma ALBA abtranspor­tiert.

Was passiert dann mit dem Grüngut?

Momentan, also bis Ende 2018, ist die Vertragsla­ge noch so, dass der Maschinenr­ing Tuttlingen-Stockach für das Zerkleiner­n und die Firma ALBA für den Abtranspor­t und die Verwertung des Grünguts zuständig ist. Das Material gelangt zur Weitervera­rbeitung zum Kompostwer­k in Appenweier, Firma OCO Weber. Dort wird es in Grob- und Feinanteil­e gesiebt. Die Feinanteil­e werden kompostier­t. Das grobe Strukturma­terial wird in einem Heizkraftw­erk an der Universitä­t Tübingen thermisch verwertet - also verbrannt. Ab 1. Jagut nuar 2019 liegt die komplette Verwertung in den Händen des Maschinenr­ings.

Haben Sie eine Ahnung, wie viel Grüngut jährlich im Landkreis Tuttlingen anfällt?

Bei uns fallen zirka 13 000 Jahrestonn­en an. Zum Vergleich die Mengenanga­be für den anfallende­n Restmüll. Da sind es 15 500 Tonnen pro Jahr. Es fällt somit fast so viel Grün- wie Restmüll an.

Wo im Landkreis Tuttlingen kann man denn Grüngut abgeben?

Neben den drei reinen Grünguthöf­en in Spaichinge­n, Trossingen und Königsheim gibt es auch an den vier Wertstoffh­öfen – Geisingen, Mühlheim, Tuttlingen und Wehingen – und an der Bauschuttd­eponie Aldingen Grünguthöf­e. Außerdem sammelt der Landkreis von März bis November an jedem Samstag in jedem Ort und Ortsteil mit einer mobilen Annahmeste­lle Grüngut in einem Zeitfenste­r von einer halben bis zwei Stunden ein. Wo sich diese jeweils befindet steht im Abfallkale­nder. Der Landkreis hat diesen Service kontinuier­lich ausgebaut. In den Anfängen der Grüngutent­sorgung (in den 80er-Jahren) fand lediglich im Frühjahr und Herbst eine Straßensam­mlung statt.

 ?? FOTO: ALEXANDER KAYA ?? 13 000 Tonnen Grünschnit­t fallen im Landkreis Tuttlingen jährlich an.
FOTO: ALEXANDER KAYA 13 000 Tonnen Grünschnit­t fallen im Landkreis Tuttlingen jährlich an.

Newspapers in German

Newspapers from Germany