Tourismus als zweites Standbein für Landwirte
Am Agrar- und Verbrauchertag beziehen Bundestagsabgeordnete Stellung zu Herausforderungen im Agrarbereich
(frdr) - „Landwirtschaft Hand in Hand mit dem Tourismus“: Das ist das Thema einer Podiumsdiskussion des Freilichtmuseums Neuhausen gewesen. Im Schafstall des Museums fand sie im Rahmen des 62. Agrar- und Verbrauchertags der FDP Südbaden statt. Die Bundestagsabgeordneten Marcel Klinge und Christoph Hoffmann stellten sich den Problemen, die ihnen geschildert wurden und versprachen, sich in Berlin für Lösungen einzusetzen. fünfte Übernachtung im ländlichen Raum stattfinde, sah Klinge noch Potential für die Ferien auf dem Bauernhof. Auch der Bundestagsabgeordnete Christoph Hoffmann unterstrich den hohen Stellenwert des Tourismus für landwirtschaftliche Betriebe. Er verwies zudem auf die von der FDP angestoßene, unbefristete Verlängerung der 70-Tage-Regelung für Saisonarbeitskräfte. Wie wichtig der Agrartourismus für die Höfe ist, erklärte Traudl Brunner, Vorsitzende der südbadischen Arbeitsgemeinschaft.
Mehr Werbung für Ferien auf dem Bauernhof
Das Forum nutzte Franz Käppeler, Vizepräsident des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbands (BLHV) für ein weitgehendes Statement darüber, was die Landwirtschaft derzeit drücke und was von der Politik zu erwarten sei.
Er stellte klar, dass Tier- und Pflanzenschutz sowie die Düngung funktionierten. „Jeder kann in unsere Ställe schauen“, sagte er und beklagte die „alle Vernunft sprengende Bürokratie“. Wichtig sei ihm, dass alles getan werde, damit die Landwirtschaft nicht kaputt gehe.
Er forderte daher, für die Gemeinschaft von Landwirtschaft und Tourismus zu werben. Auf die von Moderator Martin Cammerer gegebene Steilvorlage, ob es für den BLHV denkbar sei, zu Gunsten des Agrartourismus Fördermittel zu geben, sagte Käppeler, er könne sich vorstellen „etwas rüber zu bringen“, wenn Großbetriebe, die effizienter wirtschaften könnten, die volle Flächenprämie nicht mehr bräuchten.
Michael Heizmann vom Haberjockelshof im Hochschwarzwald rügte, dass zukunftsorientierte Tourismusinnovationen im Außenbereich oft am Baurecht scheitern würden, was ihn bereits 41 000 Euro Anwaltshonorar gekostet habe. Er forderte einheitliche Entscheidungskriterien.