In 21 Tagen um die Welt
Schüler, Lehrer und Eltern des OHG wollen beim Stadtradeln allen davonfahren
- Tuttlingen tritt in die Pedale. Seit Montag läuft in der Stadt die bundesweite Aktion „Stadtradeln“. Das bisher stärkste Team stellt das Otto-Hahn-Gymnasium. Und das hat sich ein ambitioniertes Ziel gesetzt: Das OHG-Team will in den 21 Aktionstagen so viele Kilometer erfahren, dass diese einmal um die Welt reichen könnten.
40 000 Kilometer. Das ist die Zahl, die sich Schüler, Lehrer und Eltern des Otto-Hahn-Gymnasiums für das Stadtradeln vorgenommen haben. Bei der Aktion treten deutschlandweit Kommunen gegeneinander an und messen sich in den in der Stadt gefahrenen Fahrradkilometern. Die gefahrenen Kilometer werden mit einer App erfasst oder von den Teilnehmern selbst im Internet eingetragen. Tuttlingen nimmt in diesem Jahr zum ersten mal teil – und unter anderem mit einem äußerst motivierten Team des Otto-HahnGymnasiums. Denn die Schule stellt gut ein Drittel aller Teilnehmer in Tuttlingen.
Gar nicht so selbstverständlich. Denn: Die Nachricht über Tuttlingens Teilnahme wurde erst kurz vor den Sommerferien öffentlich. In den letzten Tagen des vergangenen Schuljahres klapperte Lehrer Stephan Reif spontan noch so viele Klassen der Schule wie möglich ab, und schrieb Mails über Verteiler der Klassen und Elternbeiräte, um für die Aktion zu werben – und das mit Erfolg. Mittlerweile haben sich schon 210 Teilnehmer für das Schulteam auf der Internetseite angemeldet. Tendenz steigend. „Über die Ferien ist das explodiert“, sagt Reif. „Die Leute sind on fire“.
Gute Basis an der Schule
Zuerst habe Reif gefragt, welche Schüler ohnehin bereits mit dem Fahrrad zur Schule fahren – dabei meldeten sich rund ein Drittel. „Da haben wir ein gute Basis“, sagt Reif. Doch dann hätten sich auch immer mehr Schüler gemeldet, die für die Aktion aufs Fahrrad steigen wollten. „Das war wirklich schön, dass die Leute plötzlich gesagt haben: Ich fahre mit“, sagt Reif. „Damit habe ich gar nicht gerechnet.“
Rund 200 Kilometer muss jetzt jeder Schüler radeln, damit es mit dem anvisierten Ziel von 40 000 Kilometern klappt. „Ich habe geschaut, was andere Schulen so hinbekommen“, erklärt Reif. Das Minimalziel sei dann die Strecke einmal durch ganz Deutschland gewesen. „Aber da haben wir gesagt, das ist doch billig“, sagt der Lehrer. „Ich habe die Begeisterung in den Klassen gespürt und gedacht , jetzt machen wir was ganz Verrücktes.“In den vergangenen Wochen sei ein richtiger Hype dafür entstanden, was anfangs nur für Kopfschütteln sorgte.
Der Erfolg hängt laut Reif vor allem vom Wetter ab. „Aber ein ehrliches Scheitern sei auch eine Option“, sagt Reif. Er habe sich aber gerade ein neues Rad gekauft. „Das wird jetzt erst mal ausgequetscht“, sagt der Lehrer, der selbst jeden Tag mit dem Fahrrad von Wurmlingen nach Tuttlingen an das Otto-Hahn-Gymnasium fährt. Doch ob erfolgreich oder nicht: Einen positiven Aspekt durch das Stadtradeln hat Reif bereits schon vor dem Start der Aktion ausgemacht. Und zwar dass sich die Schüler mit ihrem Gymnasium identifizieren.