Heuberger Bote

Stabüberga­be in Egesheim nach 36 Jahren

Hans Marquart beerbt den langjährig­en Bürgermeis­ter Josef Bär.

- Von Regina Braungart

- Als „Zeitenwend­e“hat Landrat Stefan Bär den Abschied von Bürgermeis­ter Josef Bär in Egesheim und den Amtsantrit­t von Hans Marquart am Montagaben­d bezeichnet. Die „öffentlich­e Gemeindera­tssitzung“hatte einen ganz ungewöhnli­chen Rahmen: Auf der Bühne spielten die Egesheimer Musiker unter der Leitung von Jonas Eismann; im Saal saßen rund 230 feierlich gestimmte Gäste, die in der Pause auch noch fürstlich mit Schnitzel und Kartoffels­alat durch die Feuerwehr bewirtet wurden. Und in der Mitte ganz vorn: Josef Bär und seine Frau Roswitha sowie sein Nachfolger Hans Marquart und seine Frau Sabine.

Da man im Schwäbisch­en insgesamt und auf dem Heuberg insbesonde­re seine Sporen erst verdienen müsse, gab es für Marquart nur ein Geschenk, seine Frau Sabine bekam aber als Vorab-Dank fürs Auffangen und Verzichten gleich mehrere Blumensträ­uße. Statt Geschenken gab es für Marquart aber jede Menge guter Ratschläge und das Angebot, jederzeit offene Türen und eine kollegiale, solidarisc­he Zusammenar­beit im Kollegenkr­eis vorzufinde­n. Redner waren hier neben dem Landrat für die Bürgermeis­ter des Landkreise­s, als Vertreter des Gemeindeta­gs Denkingens Bürgermeis­ter Rudolf Wuhrer sowie Deilingens Amtskolleg­e Albin Ragg.

„Hans und Sabine, herzlich willkommen in Egesheim!“rief der routiniert moderieren­de Bürgermeis­terStellve­rtreter Hans Dreher den beiden „Neuen“zu, die sich sichtlich freuten.

Der Abschied von Bürgermeis­ter Josef Bär nach über 36 Dienstjahr­en sprengt aber auch für die Egesheimer die Dimensione­n. Sie wissen, was sie an ihrem Schultes hatten. Das zeigten eindrucksv­oll die Zahlen, die Hans Dreher in seiner Abschiedsr­ede aufzählte: Fünf Mal gewählt und immer mit Prozenten zwischen 96 und 98 Prozent, mehr noch bei seiner letzten Wahl 2014 sogar mit 100 Prozent bei hoher Wahlbeteil­igung, das, so betonten es mehrere Redner, einzigarti­g sei. Dreher ging auf die Projekte Bärs in der Gemeinde ein, beginnend von der Sanierung der Finanzen und der Wasservers­orgung, und dankte ihm für die Zeit in Egesheim und seine Zielstrebi­gkeit, Ehrlichkei­t, Zuverlässi­gkeit und Menschlich­keit“, die der Gemeinde über so viele Jahre Sicherheit gegeben haben.

„Botschafte­r der gemeinsame­n Werte“

Der Wert von letzterem klang in mehreren Reden an. Gerade heute, in Zeiten des Paradoxons, dass es uns so gut geht wie noch nie, dass aber die Dinge sich verändern und die am lautesten schreien Gehör finden. Da sei es in der kleinsten Einheit, der Gemeinde, wichtig, Vertrauen entstehen zu lassen, und genau hier sei der Bürgermeis­ter mit seinem Stil der „Botschafte­r der gemeinsame­n Werte“, so fasste es Landrat Stefan Bär zusammen.

SV-Vorsitzend­er und Feuerwehrm­ann Edgar Sauter sprach, flankiert von den Vorsitzend­en des Musikverei­ns, des Narrenvere­ins und des Skiclubs auch für den Obst- und Gartenbauv­erein und den Albverein, Josef Bär seinen Dank aus für die stetige und zuverlässi­ge Unterstütz­ung der Vereine. Durch Gemeindepr­ojekte wie das Dorfgemein­schaftshau­s, aber auch durch seine Präsenz bei Veranstalt­ungen und Versammlun­gen. Und: „Sie sind sicher der Bürgermeis­ter mit den meisten Fassanstic­hen weltweit.“Und die eben ins zweite Glied gerückte langjährig­e Kindergart­enleiterin Cornelia Arnold dankte Bär im Namen der Bedienstet­en.

Zum Abschluss dankten Hans Marquart für die „überaus freundlich­e Aufnahme in Egesheim. Ich habe das Gefühl: Hier bin ich zuhause.“Und der frisch gebackene Ex-Bürgermeis­ter Josef Bär zählte noch einmal auf, welche Aufwärtsen­twicklung die Gemeinde in den vergangene­n 36 Jahren genommen hat und dankte herzlich allen Gemeinderä­ten, Ehrenamtli­chen, Bedienstet­en, Fronmeiste­rn, Sekretärin­nen, Bürgern, Kollegen, Geistliche­n und allen anderen Wegbegleit­ern. „Was mich heute auch bewegt? Große Dankbarkei­t für die große Unterstütz­ung und auch die Wertschätz­ung und den sehr großen Vertrauens­beweis der Egesheimer bei den Wahlen.“

Zum Schluss gab es Standing Ovations.

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FOTO: ABRA
 ?? FOTO: REGINA BRAUNGART ?? Viel Humor zeichnete die Verpflicht­ung von Hans Marquart (von links) als neuen hauptamtli­cher Bürgermeis­ter, der zusammen mit seiner Frau Sabine gekommen war, sowie die Feier zum Dank an Roswitha und den scheidende­n Josef Bär aus. Auch die Vereine, es sprach SV-Vorsitzend­er Edgar Sauter, dankten, und Hans Dreher leitete die ungewöhnli­che Gemeindera­tssitzung.
FOTO: REGINA BRAUNGART Viel Humor zeichnete die Verpflicht­ung von Hans Marquart (von links) als neuen hauptamtli­cher Bürgermeis­ter, der zusammen mit seiner Frau Sabine gekommen war, sowie die Feier zum Dank an Roswitha und den scheidende­n Josef Bär aus. Auch die Vereine, es sprach SV-Vorsitzend­er Edgar Sauter, dankten, und Hans Dreher leitete die ungewöhnli­che Gemeindera­tssitzung.
 ?? FOTO: ABRA ?? Der „kleine“und der „große“Bär schätzen einander: Landrat Stefan Bär und Josef Bär (v.l.).
FOTO: ABRA Der „kleine“und der „große“Bär schätzen einander: Landrat Stefan Bär und Josef Bär (v.l.).
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