„Menschenrechte mit Füßen getreten“
Die Geschehnisse an der Flüchtlingsunterkunft Hauptstraße 174 Ende August sind am Montagabend Thema im Spaichinger Gemeinderat gewesen. Dort soll es laut Aussage mehrerer Zeugen zu Handgreiflichkeiten zwischen Bürgermeister Hans
Georg Schuhmacher und einer Flüchtlingsfamilie gekommen sein (wir berichteten mehrfach). „Pro Spaichingen verurteilt aufs äußerste die Vorgehensweise“, sagte Harald Niemann beim Tagesordnungspunkt Anfragen. Menschenrechte seien „mit Füßen getreten“worden. Er wolle sich zur Meinungsbildung beide Seiten anhören und habe Zeugen ausfindig gemacht und befragt. Diese hätten die Darstellung des Heuberger Boten bestätigt. Auch sei es „verwerflich“, wenn ein Dolmetscher des Hauses verwiesen werde – die serbische Frau habe sich dadurch nicht mehr äußern können. Schuhmacher entgegnete, dass sich der Zeitungsbericht auf Zeugen bezogen habe, „die nicht benannt werden“. Er habe „aus meiner Sicht völlig richtig gehandelt und würde es wieder so tun“. Nun müsse man abwarten, bis das gesamte Verfahren abgeschlossen sei. Die Polizei ermittelt wegen möglicher Körperverletzung.
Isabella Kustermann (Freie Wähler) wies darauf hin, dass im Vorfeld eine Mitarbeiterin der Stadt auf dem Marktplatz von der Frau angegriffen worden sei (wir berichteten). Auch diese habe Schaden genommen. (hoc)