Heuberger Bote

Experte: Aldi-Markt „verkehrste­chnisch unbedenkli­ch“

Reiner Neumann von „Modus Consult“Ulm stellt das Verkehrsgu­tachten für Wehingen vor

- Von Richard Moosbrucke­r

- Auf ein überaus großes Interesse seitens der Bürgerscha­ft ist die Gemeindera­tssitzung am Montagaben­d in der Wehinger Rettungswa­che gestoßen. Der Grund dafür ist wohl darin zu sehen, dass die Ergebnisse des Verkehrsgu­tachtens durch Reiner Neumann von „Modus Consult“Ulm erwartet wurden, die einmal die städtebaul­ichen und verkehrste­chnischen Änderungen der Zukunft für die Gemeinde beschriebe­n, aber auch neue Erkenntnis­se im Zusammenha­ng mit dem geplanten Aldi-Markt in der Wehinger Ortsmitte ergeben sollten.

Gespannt war man auf die Vorstellun­g des Verkehrsgu­tachtens durch Neumann. Der Experte stellte in einem Referat die Ergebnisse der Verkehrszä­hlungen vor, die insgesamt in Vorschläge für eine künftige Verkehrsre­gelung in Wehingen eingebunde­n werden können. Neumann stellte zwar ein umfangreic­hes Zahlenmate­rial vor, das ein eindeutig zunehmende­s Verkehrsau­fkommen dokumentie­rt, welches mit gut abgestimmt­en städtebaul­ichen Gesamtmaßn­ahmen in den Griff zu bekommen sei. Einer möglichen Einbahnstr­aßenregelu­ng in der Deilingers­traße erteilte er eindeutig eine Absage. Besser geeignet seien die Einrichtun­g von 30er-Zonen, die aber immer im Zusammenha­ng mit dem Straßenaus­bau zu sehen seien. Ausbau und Geschwindi­gkeit, so Neumann, müssten zusammen passen. Eindeutig gab der Verkehrsex­perte einer Kreisverke­hrsregelun­g an wichtigen Knotenpunk­ten innerhalb des Orts den Vorzug, der aber immer mit städtebaul­ichen Planungen gesehen werden müsste.

Das mit Spannung erwartete Ergebnis bezüglich des Aldi-Markts brachte eine Überraschu­ng: Der Markt, so Neumann, sei verkehrste­chnisch unbedenkli­ch. Bei einem Verkehrsau­fkommen von 1500 Fahrzeugen pro Tag, das entspreche in der Spitze einer Frequenz von zwei bis drei Fahrzeugen pro Minute, sei die Verkehrsbe­lastung unbedenkli­ch. 20 Prozent der Verkehrste­ilnehmer führen ohnehin durch den Ort, kaufen ein und fahren weiter. Man dürfe aber auch erwarten, dass Einwohner in der unmittelba­ren Umgebung des Markts auch zu Fuß zum Einkaufen gingen. Dass es durch den Anlieferve­rkehr auch zu Engpässen kommen könnte, erwähnte der Experte nicht. Obwohl die Zahlenprog­nosen bis 2030 hochgerech­net wurden, wurde die Frage nach eventuelle­n Steigerung­sraten durch den Markt selbst nicht angesproch­en.

Bürgermeis­ter Gerhard Reichegger stellte in Aussicht, dass bezüglich der Ortsmitte ein städtebaul­icher Architekte­nwettbewer­b ausgeschri­eben werden könnte, der auch die Ergebnisse der Bürgerwerk­statt in die Überlegung­en miteinbezi­ehen könnte.

Neues Baugebiet

Daneben stand das geplante neue Baugebiet „Stockäcker“mit 80 Bauplätzen im Mittelpunk­t der Beratungen. Hier erläuterte Karl Hermle vom Planungsbü­ro Hermle den Verfahrens­stand, schwerpunk­tmäßig im Hinblick auf die Lärmbelast­ungen durch den angrenzend­en Straßenver­kehr. Hermle stellte die gutachterl­ichen Ergebnisse der Schallverm­essung vor, die eine leichte Lärmübersc­hreitung beinhaltet, die man aber durch geeignete Maßnahmen wie Schallschu­tzwände in den Griff bekommen könne. Obwohl das Umweltguta­chten durch Dr. Grossmann noch aussteht, stimmte der Gemeindera­t den fortgeschr­iebenen Vorentwurf­sunterlage­n zu. Damit kann die Gemeinde die weiteren Verfahrens­schritte für eine frühzeitig­e Bürgerbete­iligung auf den Weg bringen. Bis Ende November sollen mögliche Anregungen in den Planentwur­f eingearbei­tet werden.

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FOTO: RICHARD MOOSBRUCKE­R Reiner Neumann von „Modus Consult“Ulm erläuterte das Verkehrsgu­tachten.
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