Borkenkäferschaden ist gestiegen
Trossinger Wald bleibt doch nicht verschont - Zehn bis 15 Prozent Käferholz
- Zu früh gefreut: Der Borkenkäfer hat den Trossinger Stadtwald doch stärker erwischt, als Revierförster Klaus Butschle zunächst gehofft hatte. Der Schaden bewege sich aber dennoch noch im Rahmen.
Im August hatte Butschle einzelne Nester an vereinzelten Bäumen ausgemacht - zu diesem Zeitpunkt eine geringe Menge im Vergleich zum Schwarzwald-Baar-Kreis oder dem Kreis Rottweil, wo die Borkenkäfer so massiv vorhanden waren, dass das Forstamt die Sondererlaubnis erhalten hat, auch Chemie einzusetzen. Wie alle Insekten reagieren Borkenkäfer auf Wärme und werden in heißen Sommern wie dem diesjährigen besonders aktiv.
Darauf, dass es in Trossingen ebenfalls schlimmer kommen könnte, war Klaus Butschle vorbereitet. Erst vier Wochen nach dem Befall werde die Krone schütter und braun, dann sei klar, dass ein Baum befallen sei, so Butschle. Seit August sei das Borkenkäferholz deutlich mehr geworden, bestätigt der Revierförster. „Jeder Käfer, der unterwegs war, hat einen Baum gefunden“, stellt er fest. 10 bis 15 Prozent des Holzeinschlags, schätzt Butschle, werden in diesem Jahr Käferholz sein.
Was Spechte verraten
In Trossingen bleibt es dennoch weiterhin bei der ökologischen Methode, die Borkenkäfer zu beseitigen. Die Bäume werden dann gefällt und entrindet, was dazu führt, dass die Larven absterben und diese Käfergeneration vernichtet ist und keine weiteren Bäume befallen kann.
In den vergangenen zwei Wochen seien die Waldarbeiter unablässig auf der Suche nach Käferbefall gewesen, so Butschle. „Ich denke, wir haben alle Plätze gefunden, die Situation wird uns nicht entgleiten.“Ein Indikator für befallene Bäume seien Spechte, erzählt Butschle. „Für den Specht ist so ein käferbefallener Baum ein traumhafter Futterbaum. Wenn die Arbeiter einen solchen fällen, sitzt oft ein Specht daneben und schimpft.“Ist ein Specht an einem Baum zugange, ist das für die Waldarbeiter ein Hinweis, dass der Baum befallen ist - auch, wenn er äußerlich noch völlig gesund scheint.