Bronze mit dem Team geholt
Gebürtige Spaichingerin Julia Schumacher trägt ihren Teil zu Medaillengewinn bei
Aus Spaichingen stammende Julia Schumacher bei Weltreiterspielen erfolgreich.
- Von Erfolg gekrönt gewesen ist der Auftritt von Julia Schumacher und ihrem ReiningTeam bei den Weltreiterspielen in Tryon, USA. Das Team mit der gebürtigen Spaichingerin flog diese Woche mit einer Bronzemedaille in der Tasche zurück nach Hause. Ein Triumph für die deutschen Westernreiter, denn bislang hat es bei den großen Weltreiterspielen noch nie fürs Siegertreppchen gereicht.
Der Druck war groß für das deutsche Reining-Team: Seit 16 Jahren treten einige der Reiter bei dem Event an, für eine Medaille hatte es bisher allerdings noch nicht gereicht. Nun ist der Bann gebrochen: Für die Leistungen der Mannschaft regnete es für die vier Deutschen Reiner Grischa Ludwig, Markus Süchting, Robin Schöller und Julia Schumacher am Ende Bronze.
Für Julia Schumacher, die zum ersten Mal bei den Spielen antrat, war der Druck vor dem Mannschaftsauftritt besonders groß: „Ich bin als letzte Reiterin an den Start gegangen. Da ist es schwer, die Konzentration aufrecht zu halten, wenn die Nervosität steigt“– denn beim Mannschaftswettkampf kommt es auf die Gesamtpunktzahl aller Reiter an. Am Ende konnte Schumacher die Nerven bewahren und erreichte mit ihrem Pferd „Coeurs Little Tyke“221 Punkte.
Mit insgesamt 666,5 Punkten überholten die deutschen Reiter so die Österreicher und sicherten sich Platz drei auf dem Siegertreppchen. Auf Platz eins und zwei landeten die Vereinigten Staaten mit 681 und Belgien mit 671,5 Punkten. Um die zweitplatzierten Belgier zu knacken, hätte Schumacher 226 Punkte holen müssen: „Da muss dann aber schon alles stimmen“, sagt die 32-Jährige. Trotzdem sieht die Mannschaft den dritten Platz als Gewinn: „Wir haben etwas erreicht, das noch kein deutsches Team bei den Weltreiterspielen zuvor geschafft hat. Und wie Grischa nach der Verkündung der Scores sagte: Es ist nicht so, dass wir Gold oder Silber verloren hätten, sondern wir haben Bronze gewonnen.“
Im Einzel weniger erfolgreich
Auch im Einzel traten die Teammitglieder an. Dafür konnten sich Schumacher, Ludwig und Süchting nach den hohen Punktzahlen im Mannschaftswettkampf qualifizieren. Während Ludwig als bester deutscher Reiner auf Platz acht in der Nationenwertung landete, lief es für Schumacher nicht optimal: Sie und ihr „Little“landeten auf Platz 22. „Ich hatte ein paar Patzer drin, habe das aber auch ein stückweit kommen sehen“, so Schumacher. Schon als sie in die Halle eingeritten sei, habe sie gespürt, dass ihr „Little“nicht ganz bei der Sache war. Wegen der strengen Bestimmungen vor Ort stand er rund zehn Tage ohne Tageslicht in der Box. „Da habe ich schon gemerkt, dass er ein bisschen drüber war“, so die hauptberufliche Reitlehrerin.
Jetzt, wo sie und ihr achtjähriges Pferd wieder zurück in Bitz sind, wo Schumacher für Ludwig als Reitlehrerin arbeitet, darf sich auch ihr „Little“auf Erholungsurlaub freuen. „Der kriegt jetzt erst mal ein bisschen Pause, muss aber nicht in der Box bleiben. Ich werde ihn die nächsten Tage nach dieser anstrengenden Wettkampfphase etwas abtrainieren und mit ihm ein paar Runden laufen.“Auch Schumacher steckt der Wettkampf noch in den Knochen: „Ich muss jetzt erstmal wieder ankommen und mich sortieren. Aber ich freue mich sehr auf das Training, die Reitstunden und auf meine Pferde.“