Heuberger Bote

„Ich bin ein halber Heuberger“

Der Dürbheimer Andre Kielack will Bürgermeis­ter in Gosheim werden

- Von Michael Hochheuser

- Wer wird neuer Bürgermeis­ter in Gosheim? Am Montag, 24. September, endet die Bewerbungs­frist – und bisher haben erst zwei Kandidaten das Rennen aufgenomme­n um die Nachfolge Bernd Hallers: Susanne Irion, Bürgermeis­terin in Holzmaden (wir porträtier­ten sie am Freitag), und der Dürbheimer Andre Kielack, Leiter des Amts für Kämmerei und Gebäudeman­agement im Tuttlinger Landratsam­t. Ihn stellen wir den Gosheimern heute näher vor.

Ausgerechn­et am 14. Oktober, genau eine Woche vor der Bürgermeis­terwahl, wird Kielack seinen ersten Halbmarath­on laufen. „Mitten im Wahlkampf“, seufzt er. „Ich werde beißen müssen – aber ich werde nicht abbrechen.“

Erfolg auf der Zielgerade­n will der 35-Jährige auch in Gosheim haben. Er hat bereits in jungen Jahren mehr erreicht als die meisten anderen: Nach Abitur in Spaichinge­n und Studium der Politik- und Verwaltung­swissensch­aften war er stellvertr­etender Stadtkämme­rer in Zell im Wiesental, 2010 wurde er stellvertr­etender Amtsleiter der Kämmerei im Tuttlinger Landratsam­t. Seit Ende 2013 ist er deren Leiter. Mit Gelddingen kennt sich Kielack also aus: „Jede Rechnung im Landratsam­t geht über meinen Schreibtis­ch.“Zudem sei sein Aufgabenge­biet breit gefächert. „Alles, was im kommunalen Bereich anfällt, kenne ich“, sagt er selbstbewu­sst.

Und er weist auf seine gute Vernetzung hin, auf die „vielen Kontakte durch meine Arbeit“. Kielack ist CDU-Mitglied und würde „in jedem Fall für den Kreistag kandidiere­n – der Heuberg als Region muss wieder geschlosse­n auftreten“. In Gosheim jedoch tritt er als unabhängig­er Kandidat an. Warum er dort Bürgermeis­ter werden will? Drei Gründe nennt er: „Die intakten Vereine, den guten Unterbau der Verwaltung – und die finanziell­en Möglichkei­ten sind überragend.“

Davon, wie er dieses Geld einsetzen will, hat er bereits ganz konkrete Vorstellun­gen. Vor allem für die Gosheimer Ortsmitte: „Es gibt ganz wenige wäre eine vertane Chance.“In einem ersten Schritt für den Fall seiner Wahl würde er die Gosheimer fragen, „was sie dort eigentlich wollen“– er könne sich dort Einzelhand­el, ein Café, einen Festplatz für Vereine und auch Wohnungen vorstellen. „Wichtig wäre ein Architekte­nwettbewer­b.“

Weitere Ziele für ihn als Bürgermeis­ter seien ein selbstverw­alteter Jugendraum und die Schaffung von mehr Wohnraum in der gesamten Gemeinde. „Es gibt in Gosheim 140 private Bauplätze, die bebaubar wären – aber die Eigentümer wollen nicht verkaufen.“Er sähe es als seine „Pflicht als Bürgermeis­ter an, auf diese Leute zuzugehen und ihnen deutlich zu machen, was es für ihr Gosheim auf Dauer bedeuten würde, wenn die jungen Menschen weggehen würden.“

Eine junge Familie sind auch die Kielacks mit Ehefrau Tina (31), einer Lehrerin, und den beiden Söhnen Janne (zwei Jahre) und Mats (acht Monate). Seit 2014 lebt die Familie im Eigenheim in Kielacks Heimatort. Wie die zweite Kandidatin Susanne Irion werde er nicht nach Gosheim ziehen, wohl aber präsent sein bei Festen und Generalver­sammlungen. Er sei ein „Familienme­nsch“, gemeinsame Ausflüge hätten sie in den vergangene­n Wochen auch zu Veranstalt­ungen an seiner potenziell­en neuen Wirkungsst­ätte geführt. „Außerdem bin ich ein halber Heuberger – meine Mutter stammt aus Mahlstette­n.“

„Relativ offen und direkt“

Der Kandidat beschreibt sich als „relativ offen und direkt“. Und das seien die Heuberger schließlic­h auch. Heute ist er begeistert­er Jogger, früher spielte er Fußball: Bis vor acht Jahren und einem Schienbein­bruch war er Spielführe­r des SV Dürbheim. „Ich war Libero – heute helfe ich nur noch in der zweiten Mannschaft aus.“

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FOTO: MICHAEL HOCHHEUSER Familienme­nsch: Der Gosheimer Bürgermeis­terkandida­t Andre Kielack mit Sohnemann Janne im heimischen Sandkasten.
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